Aus der polnischen Presse
Prof. Dr. Malgorzata Czabanska-Rosada
Beiträge und Bilder entstammen teilweise den Zeitungen „Gazeta Lubuska” und „Glos Miedzyrzecza i Skwierzyny”, redigiert von Artur Anuszewski, Dariusz Brozek, Henryka Bednarska, Andrzej Chmielewski, Aleksandra Gajewska-Ruc, Leszek Kalinowski, Kamil Kaluziak, Dorota Lipnicka, Lidia Radzion, Katarzyna Santocka-Tureczek.



Miedzyrzecz / Meseritz


Vier neue Ehrenbürger des Landkreises MeseritzVier neue Ehrenbürger des Landkreises Meseritz
Die Ratsmitglieder des Landkreisrates Meseritz haben vier verdienten Bürgern die Ehrenbürgerschaft verliehen. Wer sind die Preisträger?
– Krystyna Jednorowicz, die in Altenhof bei Tirschtiegel den Obst- und Gemüseanbau „Garteninspirationen“ führt und dort verschiedene Veranstaltungen, unter anderem das bekannte Kürbisfest, organisiert. Sie fördert damit nicht nur die Gemeinde und den Landkreis, sondern die ganze Region.
– Zaneta und Lukasz Robak, Eigentümer des „Folwark Pszczew“ und des einzigen in der Region mit Lizenz betriebenen Weinbergs. Auf ihrem restaurierten Gutshof, der zur Visitenkarte von Betsche wurde, veranstalten sie Wohltätigkeitskonzerte, das in der Region bekannte Weinfest, und sie unterstützen zahlreiche karitative Initiativen. Diese außergewöhnlichen Menschen haben durch ihre Tätigkeit viele Freunde gewonnen. Für das Ehepaar ist der Ehrentitel besonders wichtig und wurde mit großer Freude entgegengenommen.
– Professor Marceli Tureczek aus Wischen bei Meseritz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Grünberg und Autor von zahlreichen Büchern und Artikeln, die unter anderem der Geschichte des Meseritzer Ländchens gewidmet sind. Professor Tureczek leitet auch den Geschichtsverein des Meseritzer Ländchens und veranstaltet seit Jahren die wissenschaftliche Konferenzreihe, die der Geschichte dieser Region gewidmet ist..


Kunstausstellung im Kulturzentrum MeseritzKunstausstellung im Kulturzentrum Meseritz
Die Ausstellung „Der Tanz“ zeigt das künstlerische Werk von Tatiana Borda aus dem „Kunsthaus“ in Regenwurmlager. Während der Vernissage las Remigiusz Borda, Ehemann der Künstlerin und selbst ein anerkannter Maler und Schriftsteller, eigene Texte vor und sang selbst komponierte Lieder. Die Bilder von Tatiana Borda stellen die Bewegung, das Herumwirbeln, die Flüchtigkeit, Körperlosigkeit dar. Die Hauptmotive sind das gegenseitige Durchdringen, der Tanz, das Ballett. Der Hauptgedanke der Künstlerin ist der Wunsch nach Befreiung aus dem Körper. Tatiana Borda arbeitet mit verschiedenen Techniken. Sie baut Objekte, fotografiert und filmt; so schafft sie multimediale Werke. Die Autorin zeigt durch ihre Arbeiten den Reichtum intellektueller Impulse und Eindrücke und führt den Zuschauer in die Welt der Metaphysik ein.


Denkmaleinweihung für General Jozef Dowbor MusnickiDenkmaleinweihung für General Jozef Dowbor Musnicki
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100. Jubiläum der Erlangung der Unabhängigkeit Polens wurde in Meseritz ein Denkmal zur Erinnerung an den Kommandanten des Großpolnischen Aufstands, General Jozef Dowbor Musnicki, eingeweiht.
Das Denkmal stellt die naturgetreue Gestalt des Generals dar.




Eröffnung neuer Kindergarten Meseritz am 13. Oktober 2018  Der neue Kindergarten
Auf den neuen Kindergarten warteten viele Kinder und Eltern ungeduldig. Endlich, am 13. Oktober wurde er feierlich eröffnet. Ihn werden 125 Kinder besuchen.
Helle, geräumige und bunte Räume, eine modern ausgestattete Küche und ein schöner Spielplatz machen diese Einrichtung zur modernsten in der ganzen Stadt. Von einem solchen Kindergarten schwärmen alle Kinder und ihre Eltern.


Eröffnung neuees Seniorenzentrum Meseritz Renoviertes Haus für Senioren wird ihr Zentrum
Senioren in Meseritz wird bald ein Stockwerk im gerade renovierten Haus zur Verfügung gestellt. Dort werden sie endlich ein angemessenes Zentrum nur für sich haben.
Seit Jahren mußten sie sich im Kulturzentrum einen kleinen Raum mit anderen Gruppen teilen. Es gab zu wenig Platz, um sich in einer größeren Gruppe zu treffen. Im neuen Haus wird auch die Seniorenuniversität ihren Sitz haben, die von 150 „Studenten älteren Semesters“ besucht wird. Das neue Zentrum dürfte weitere Senioren anziehen und ein geeigneter Platz für die Integration dieser Altersgruppe in Meseritz sein, an der Alleinstehende einen nicht unerheblichen Anteil bilden. Sie werden jetzt in der Tageseinrichtung ihre bisher langen und oft einsamen Tage mit Bekannten und Betreuern verbringen. Außerdem werden sich dort medizinisches Pflegepersonal und Reha-Fachleute um die Senioren kümmern.


Die löcherige Burgbrücke wird endlich repariert
Als der Minister Jaroslaw Gowin im Herbst das Museum in Meseritz besuchte, hatte Direktor Andrzej Kirmiel Befürchtungen, der hohe Gast könnte in die Packlitz stürzen, als er mit seinem Gefolge die desolate Brücke passierte. Sie wird stark frequentiert, jeden Tag gehen hier Bewohner und Touristen ein und aus. Und überall auf der Brücke sind Löcher so groß, daß man den Fluß unter sich bewundern kann.
Dazu noch das morsche und verrostete Brückengeländer. Und überall Warnschilder. Weder der Bürgermeister noch der Starost fühlten sich für die Renovierung verantwortlich.
Nachdem Andrzej Kirmiel vor Gericht gegangen und geklagt hatte, hat sich die Lage geklärt. Die Stadt und die Starostei werden je zur Hälfte die Renovierungskosten übernehmen, so daß die Burgbrücke endlich renoviert wird, vielleicht sogar neu gebaut.
Vorher müssen jedoch noch Gutachten, Planungsprozesse und viele administrative Formalitäten erledigt werden. Es gibt aber Licht am Ende des Tunnels und die Hoffnung, daß die Brücke im Sommer 2019 fertig gestellt und endlich sicher wird.


21. Wettbewerb des Kunsthandwerks für Behinderte in Meseritz Kunsthandwerkwettbewerb für Behinderte
Der 21. Wettbewerb des Kunsthandwerks gibt Behinderten eine Chance, ihre Erzeugnisse einem breiten Publikum vorzustellen. Die Arbeiten, die man jetzt bewundern konnte, wurden von den behinderten Handwerkern im Rahmen ihrer Therapie hergestellt. An der Ausstellung beteiligten sich insgesamt 97 Handwerker aus der ganzen Woiwodschaft Lubuskie. Man konnte Gemälde, Zeichnungen, Holzskulpturen, aber auch handgenähte Erzeugnisse bewundern und kulinarische Spezialitäten kosten. Das Spektrum war breit vertreten.



Bobowicko / Bobelwitz


Neue Seebrücke BobowickoNeue Seebrücke

Die neu gebaute Brücke am Ufer des Sees ist größer und schöner als die alte, und vor allem ist sie sicher.
Die neue Brücke wurde aus Lärchenholz errichtet, das sehr solide und wasserbeständig ist. An beiden Seiten wurden Abtrennungen mit Sitzbänken montiert.





Pszczew / Betsche


Jozef Piotrowski neuer Bürgermeister Pszczew / Betsche 2018Jozef Piotrowski wurde zum neuen Bürgermeister gewählt
Er stammt aus Stalun, seit 22 Jahren wohnt er aber in Betsche, wo er bisher als Mathematik-, Physik- und Naturkundelehrer gearbeitet hat. Privat ist er Vater von drei Kindern und ein Liebhaber von Motorrädern, Fußball und Musik. Kinder in Betsche hatten ihre Eltern bei der letzten Kommunalwahl im Oktober 2018 bedrängt, keinesfalls ihre Stimmen für Herrn Piotrowski abzugeben. Warum? Sie wollten ihren Lieblingslehrer nicht verlieren. Der neue Bürgermeister hat große Pläne für die Entwicklung des schönen Städtchens und verspricht sein Bestes zu geben und alles zu tun, damit die Bewohner noch glücklicher und stolzer auf ihren Wohnort sind. Er kennt die Probleme der Kommune, weil er zuvor acht Jahre Ratsmitglied war.


Dr. Karolina Korenda-GojdzEin jahrhundertealter Schatz in der Schublade des Schusters gefunden
Das alte Buch wurde von Dr. Karolina Korenda-Gojdz ausfindig gemacht. Der Priester, der in den Seiten des Buches so oft geblättert hatte, als er die heilige Messe in der Kirche in Betsche las, verbrannte samt Kirche und Propstei während der Schwedischen Sintflut 1) im 17. Jahrhundert. Das Buch hat sie überstanden. Man weiß nicht, wie lange es in der Schublade lag. Man hat sich mit ihm nicht beschäftigt, weil der Umschlag fehlt. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Inkunabel [„Druckerzeugnis aus der Frühzeit des Buchdrucks“] ist eine wahre historische Perle.

Dr. Korenda-Gojdz hat das liturgische Buch aus dem Jahr 1612 in Archivbeständen des Regionalmuseums „Schusterhaus“ in Betsche gefunden. Es war ein Zufall. Sie erwartete nichts Besonderes, als sie aus der Schublade das alte Buch hervorgezogen hatte. Als sie aber das Datum – 1612 – entdeckte, wußte sie schon, daß es ein Schatz ist. Ihre Vermutungen haben sich bestätigt.
Der Fund ist ein original römisches Messbuch Missale Romanum. Gedruckt wurde es in Italien in der Druckereiwerkstatt Giunta in Venedig. Solche Messbücher wurden damals oft aus Venedig herbei geholt.

römisches Messbuch Missale Romanum Pszczew / BetscheHeute gibt es in Polen etwa 40 solche Frühdrucke. Sie haben Holzumschläge und sind in Leder eingebunden. In dem alten Messbuch spiegelt sich die Geschichte von Betsche wider. Im Jahr 1631 zog durch das Städtchen eine Katastrophe. Schweden haben die Stadt, Kirche und Propstei mit dem Priester in Brand gesetzt. Die Schwedische Sintflut hatte in der Gegend einen blutigen Verlauf.
Bürger aus Meseritz und Birnbaum, zum größten Teil Lutheraner deutscher Herkunft, hatten die Schweden mit Brot und Salz willkommen geheißen, während Katholiken Widerstand leisteten. Als Reaktion hatten die Schweden nicht nur Betsche ausgeplündert. Scheiterhaufen mit Katholiken brannten unter anderem in Tirschtiegel. Das alte Messbuch lag in Betsche wahrscheinlich 400 Jahre und wurde Zeuge wichtiger Ereignisse. Es wird im Museum in Betsche bleiben, um weiteren Generationen die Geschichte zu erzählen.

1) Wikipedia: Eine im Polnischen geläufige Bezeichnung für mehrere Invasionen benachbarter Mächte, denen Polen-Litauen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhundert ausgesetzt war. Hierzu zählt teilweise der Russisch-Polnische Krieg von 1654 – 1667, vor allem aber der parallel dazu ausgetragene Polnisch-Schwedische Krieg zwischen 1655 und 1660.


Ein Ritter zu Besuch in der Schule von BetscheUm ein Ritter zu sein, reicht die
Rüstung allein nicht aus

Ein ungewöhnlicher Gast hatte Schüler in Betsche besucht und Begeisterung geweckt. Ein Ritter war in die Schule gekommen. Er erzählte den Kindern über ritterliche Traditionen und wie es ist, wenn man eine Rüstung anziehen muss. Kinder mussten ihm dabei helfen und überprüfen, ob sie gut anliegt und den Ritter vor Hieben schützen würde. Ritterliche Attribute wie große Schwerter, Streitäxte und Rüstungszubehör machten großen Eindruck auf die Schüler. Sie fragten den Ritter, ob man in solch eiserner Kleidung überhaupt laufen könne.


Weinfest in Folwark Pszczew Weinfest in Folwark Pszczew mit
karitativem Hintergrund

Am Samstag des Weinfests erklangen auf dem Markt in Betsche lebhafte Goralenmelodien. Die Volkskapelle Jontki aus der Tatra führte mit Musik und Gesang den bunten Weinfestumzug durch die Gassen des Ortes an. Das Ziel war Folwark Pszczew und der dortige Weinberg.
Die Veranstalter – Zaneta und Lukasz Robak – hatten für die Teilnehmer viele Attraktionen vorbereitet. Wichtig dabei war auch der karitative Charakter des diesjährigen Festes: Hilfe für den fünfjährigen Wojtus aus Meseritz, dessen krankes Bein nur mit Hilfe einer teuren Operation in den USA gerettet werden kann. Familie Robak hat eine Versteigerung wertvoller Gegenstände organisiert und damit fast 1.200 Euro gesammelt.



Stary Dwor / Altenhof



Kürbisfest in Altenhof

Krystyna und Jozef Jednorowicz – Kürbisfest in AltenhofSchon zum fünften Mal hatten Krystyna und Jozef Jednorowicz Bewohner aus der ganzen Gegend zum Kürbisfest eingeladen. ezialitäten zu kosten. Es gab eine wärmende Suppe, Kuchen und sogar eine Kürbispastete. Kürbis ist ein gesundes und schmackhaftes Gemüse. Das Kürbisfest haben auch Künstler besucht, die aus dem gelben und orangefarbenen Gemüse echte Kunstwerke zauberten. Es gab auch Stände von Kunsthandwerkern.
Die Gäste bewunderten nicht nur die schmackhaften Kürbisgerichte, sondern auch die wunderschönen, märchenhaften Gärten von Frau Jednorowicz. „Garteninspirationen“ ist ihr Steckenpferd. Jedes Jahr kommen immer mehr Leute in ihre Gärten, um sie zu bewundern und Pflanzen zu kaufen.



Paradyz / Paradies



Das neue akademische Jahr
im Priesterseminar in Paradies

 neue sakademische Jahr im Priesterseminar in ParadiesDas Priesterseminar befindet sich im historischen Zisterzienserkloster in Paradies, dessen Geschichte im 13. Jahrhundert beginnt. Am 10. Oktober wurde in der ältesten Hochschule des Lubuskie Ländchens zum 71. Mal das akademische Studienjahr eröffnet. Fünf Alumnatsschüler begannen mit ihrer sechs Jahre dauernden Vorbereitung auf die Priesterweihe.
Die Zahl der Alumnate sinkt auch im katholischen Polen seit Jahren. Fünf Alumnatsschüler in Paradies - ist das viel oder wenig? Manche Kandidaten geben schon in den ersten zwei Jahren das Studium auf. Im Mai 2018 wurden sechs Diakone zu Priestern geweiht.



Gorunsko / Grunzig



Sekt und Torte zum großen Fest
in Grunzig


70. Jubiläum des Dorffrauenvereins Gorunsko / GrunzigDie Bewohner von Grunzig und ihre Gäste feierten vor kurzem das 70. Jubiläum des Dorffrauenvereins. Es gab Glückwünsche, Blumen, Danksagungen und Erinnerungen. Der Dorfsaal war überfüllt. Alle wollten an dem großen Fest teilnehmen. Der Dorfsaal dient dem Verein als Begegnungsstätte. Hier haben sie eine große Küche, in der sie kochen und backen, und im Saal werden verschiedene Veranstaltungen organisiert.
Im Dorfsaal haben sie auch eine Bibliothek gegründet. Die Frauen aus Grunzig sind ein Beispiel für ihre Freundinnen aus anderen Dörfern. Sie sind sehr aktiv, veranstalten Koch- und Nähkurse, singen und tanzen und amüsieren sich auf diese Weise nach der schweren Arbeit im Haus und auf dem Feld.




Presse-Archiv:

Mitteilungen aus der poln. Presse III/I2018
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2018
Mitteilungen aus der poln. Presse I/2018
Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2017
Mitteilungen aus der poln. Presse III/2017
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2017
Mitteilungen aus der poln. Presse I/2017