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Heimatstube Wewelsburg
Museum Meseritz


Schließung der Heimatstube
Mit der Neukonzeptionierung der Dauerausstellung auf der Wewelsburg bei Paderborn „Wewelsburg 1933 – 1945, Erinnerungs- und Gedenkstätte – Ideologie und Terror der SS“, die sich der Geschichte der Schutzstaffel (SS) der NSDAP widmet, entfielen die Räumlichkeiten der im Keller untergebrachten Dauerausstellung „Deutsche im östlichen Mitteleuropa, Kultur – Vertreibung – Integration“ - die sogenannte Heimatstube. Bereits im Juni 2008 hatte der Historiker Dr. Sprungala die alte, durch die historischen Ereignisse in Teilen überholte Ausstellung gesichtet und bewertet. Die Expertise ergab, daß eine starke Umarbeitung von Nöten sein würde, die die Möglichkeiten des Heimatkreises in personeller wie materieller Hinsicht übersteigen würde.

Als die Ausstellung 2009 wegen der Umbauarbeiten im Ausstellungsgebäude geschlossen werden mußte, wurde lange überlegt, auf welche Weise die Erinnerung an diesen Teil der deutschen Geschichte am alten Standort weitergeführt werden könnte. Ideen zu einer neuen Ausstellung konnten aufgrund fehlender Räumlichkeiten nicht realisiert werden.
Der im Juni 2011 verstorbene Leiter des Kreismuseums Wewelsburg Wulff E. Brebeck befürwortete, daß die Geschichte und Kultur der Vertriebenen zukünftig in den Vertreibungsgebieten selbst dargestellt werden sollte, verknüpft mit folgender Überlegung:
„ ... sehr selten aber wird darüber nachgedacht, wie die Museen dort an repräsentative Objekte kommen könnten, um dieser Aufgabe gerecht zu werden, wenn es denn eine Bereitschaft und die entsprechenden Fähigkeiten dort überhaupt gibt.”

Als eine Konsequenz dieser Überlegungen wurden 2009 durch Leonhard v. Kalckreuth Verbindungen zu dem neuen Museumsleiter Andrzej Kirmiel in Miedzyrzecz geknüpft, der dem Heimatkreis von seiner Idee einer neuen Ausstellungsabteilung über die Geschichte der Deutschen in Meseritz in seinem Museum berichtete – verbunden mit der Bitte, das Stadtmodell als Dauerleihgabe dort zu präsentieren.

Miniaturmodell Stadt Meseritz nach Alfons LatzkeAls Ergebnis dieser Gespräche wurde mit Unterstützung des Heimatkreises im Oktober 2010 das Prunkstück der ehem. Ausstellung, das von dem Künstler Alfons Latzke geschaffene Modell der Stadt Meseritz, in das Museum Meseritz überführt. Auch vor dem Hintergrund, dass die Besucherzahlen der Heimatstube in den letzten Jahren der Ausstellung sich eher abnehmend darstellten und verbunden mit der Hoffnung, dass mit der Präsentation des Exponats in Meseritz mehr Heimatfreunde und polnische Besucher dessen ansichtig werden könnten, zumal die durch Heimatfreunde regelmässig organisierten Busreisen in die alte Heimat auch immer einen Besuch des Museums beinhalten. Die umfangreiche Sammlung des Heimatkreises („Heimatarchiv“) wird weiterhin im Kreismuseum Wewelsburg aufbewahrt und kann von Heimatfreunden und Forschenden für Recherchen benutzt werden.

Die neue Leiterin des Kreismuseums Wewelsburg Kirsten John-Stucke, die im Juli 2011 die Nachfolge von Wulff E. Brebeck antrat, besuchte anläßlich des Festakts zur Eröffnung der Dauerausstellung am 24.02.2012 Meseritz und Umgebung:
„Der offene und respektvolle Umgang mit der Geschichte in der neuen Ausstellung zeigt mir, daß die Entscheidung, einige der früheren Ausstellungsobjekte aus Wewelsburg nach Miedzyrzecz zu geben, richtig war. Ich hoffe, daß sich in den nächsten Jahren weitere gemeinsame Kooperationen zwischen dem Kreismuseum, dem Heimatkreis und dem Museum Miedzyrzecz ergeben werden.
Als Museumsleiterin bin ich dankbar, auf diese Weise die vielfältigen musealen Aufgaben, die es im Rahmen der Patenschaft zum Heimatkreis Meseritz gibt, voran treiben zu können.”
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Feierliche Eröffnung der Museumsdauerausstellung
„Deutsche und andere Bewohner von Meseritz“
Es ist die erste solche Ausstellung in einem polnischen Museum. In einem der Säle des Museums in Meseritz – dem Kulturdenkmal des Polnischen Staatsmillenniums – wurden Exponate gesammelt, die die Geschichte der Bewohner von Stadt und Land Meseritz – der Polen, Deutschen, Juden und Lemken – zeigen. Vor allem aber der Deutschen, die bis 1945 95% der Bevölkerung ausmachten.

Ausstellung im Meseritzer Museum


Die Ausstellung verdankt ihr Entstehen dem Engagement und der Unterstützung einer Reihe verschiedener Personen und Institutionen aus Polen und Deutschland.
Aus dem Heimatkreis Meseritz stammt ein kleiner Teil der Gelder für die Veranstaltung der Ausstellung und Modernisierung des Museums, in dem alle Exponate, auch in den bisher schon bestehenden Abteilungen, in Polnisch und Deutsch beschrieben werden. Den Löwenanteil der insgesamt etwa 20.000 Euro bildeten Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen und des Fördervereins des Museums Wewelsburg.

Bericht über die Eröffnung der Museumsdauerausstellung
„Deutsche und andere Bewohner in Meseritz" am 24.02.2012


Bericht der Deutschen Welle im poln.-sprachigen Internet


„Wir haben getan, was man tun sollte“, sagt Andrzej Kirmiel, Museumsdirektor anlässlich der Eröffnung 2012. Nach dem 2. Weltkrieg, als das Museum gegründet wurde, galt der damals selbstverständliche polenzentrierte Blick auf die Geschichte. Es wurden effektiv alle mit der deutschen Geschichte der Stadt verbundenen Elemente außer Acht gelassen.
„Es mangelte an diesen Elementen, an dem, was die Besonderheit dieses Gebietes im Verlauf seiner Geschichte ausmachte - seiner nationalen und konfessionellen Vielfalt“, räumt er ein.

Schätzungsweise 30 % der Museumsbesucher sind Deutsche aus Brandenburg und die immer kleiner werdende Gruppe ehemaliger Meseritzer. Diese verstehen ihre Verbundenheit mit der alten Heimat als Auftrag zum Brückenbauen - zwischen der vergangenen und zuküntigen deutsch-polnischen Geschichte und den nachfolgenden Generationen.

Dem Verständnis für diese historischen Entwicklungen, vor allem durch die junge Generation, soll die Ausstellung im Museum Meseritz dienen. „Sie müssen diese Prozesse beurteilen und analysieren können“, sagt Andrzej Kirmiel. „Meines Erachtens ist es die zukünftig treibende Kraft der polnisch-deutschen Versöhnung. Sie findet erst statt, sie ist noch nicht abgeschlossen“.








Ein virtueller Besuch des Museums und der Burg in Meseritz
Der Heimatkreis Meseritz e.V. präsentiert einen faszinierenden virtuellen Rundgang durch die Räumlichkeiten des Museums in Miedzyrzecz/Meseritz sowie eine Führung durch die historische Burganlage.
Ausgehend von einer bereits 2020 veröffentlichten polnischsprachigen Präsentation des Museum im Internet entstand bei Vorstand und Beirat des Heimatkreis recht bald der Wunsch eine deutsche Version den Heimatfreunden zugänglich zu machen – zumal zahlreiche Exponate der Dauerausstellung „Deutsche und andere Bewohner von Meseritz“ Stiftungen und Dauerleihgaben des Vereins an das 1920 gegründete heimatkundliche Museum sind. Die Rundgänge am Computer, die einen echten Museumsbesuch natürlich nicht ersetzen können, sind absolut intuitiv begehbar und finden sich unter (oder oben auf das Bild klicken!):

meseritz-museum.heimatkreis-meseritz.de
meseritz-burg.heimatkreis-meseritz.de
(Oder oben auf das Bild klicken!)