Aus der polnischen Presse
Prof. Dr. Malgorzata Czabanska-Rosada - Korrespondenz und Übersetzung
Beiträge entstammen teilweise der Wochenzeitung „Glos Miedzyrzecza i Skwierzyny“, redigiert von Dariusz Brozek aus Meseritz


Jubiläumsfeier der Christianisierung PolensJubiläumsfeier der Christianisierung Polens
Polen feiert in diesem Jahr das 1050.
Jubiläum seiner Christianisierung
Prof. Dr. M. Czabanska-Rosada

Unter dem Motto „Wo die Taufe, dort die Hoffnung“ zelebrieren die Polen ihre Zugehörigkeit zur christlichen Welt.
Das ganze Jahr 2016 steht unter dem Zeichen des Festes.


Die Hauptfeierlichkeiten fanden vom 14.-16. April in Posen und Gnesen statt. Im (nach dem polnischen Kabelnetzbetreiber benannten) INEA-Europameisterschafts-Stadion hatten sich ca. 35.000 Christen versammelt um gemeinsam Gott für die Gnade der Taufe aller Polen und Polinnen während 1050 Jahren Nationalgeschichte zu danken.
Teilnehmer der Versammlung waren nicht nur Posener sondern auch Mitglieder weit entfernter Erzdiözesen, Jung und Alt. Vertreter verschiedener Katechumenate und anderer christlicher Kirchen Polens schlossen sich der fröhlichen Verehrung Gottes an.
Von christlichen Ensembles vorgetragene Gesänge wie Lobes- und Dankeslieder erzeugten eine unwiederholbare Stimmung im Stadion. Ein aus 1050 Mitgliedern gebildeter Chor mit Orchester sang speziell für das Jubiläum komponierte Hymnen. Die Melodien waren fantastisch und rissen tausende von Menschen zu Tanz und Mitsingen mit.

Jubiläumsfeier der Christianisierung PolensDieser gemeinsame Gesang war auch für mich persönlich ein großes Erlebnis, denn man fühlte hautnah die Verbundenheit und Zugehörigkeit zu einer gemeinsamen Kirche und zum Glauben an Jesus Christus.
Besonders berührend – und nicht nur mich zu Tränen rührend – war das Vorlesen des Manifestes über die gemeinsame Anerkennung der heiligen Taufe Polens durch Bischof Marek Izdebski von der Evangelisch-Reformierten Kirche.

Das Manifest wurde durch sieben christliche Kirchen unterzeichnet. Ihre Vertreter standen stolz auf der Bühne, als Bischof Izdebski das Manifest vorlas. Von tausenden von Stadionbesuchern wurde das Dokument, das keine Entsprechung in einem anderen Land hat, mit fröhlichem Beifall begrüsst.

Jubiläumsfeier der Christianisierung PolensAnschließend sangen alle Anwesenden die Gebetshymne „Te Deum laudamus“. Im Posener Stadion zur Jubiläumsfeier versammelt waren Vertreter der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, der Evangelisch-Methodistischen Kirche, der Evangelisch-Reformierten Kirche, der Römisch-Katholischen Kirche, der Polnisch-Katholischen Kirche, der Altkatholischen Kirche der Mariaviten sowie der Polnisch-Orthodoxen Kirche. Die Anwesenheit vieler junger Menschen hat bestätigt, daß das Christentum in Polen ein junges Gesicht hat. Mädchen und Jungen engagierten sich als Freiwillige in der Betreuung von Gruppen, als Ordnungskräfte, als Sänger und Tänzer sowie als Mitgestalter der Feierlichkeiten. Meine Tochter Aleksandra, die Mitglied des Katholischen Jugendvereins ist, ging mit im sogenannten Heiligenumzug mit Reliquien aller polnischen Heiligen. In diesem Umzug wurden auch Reliquien der Fünf Heiligen Brüder aus Meseritz getragen. Alle Reliquien wurden auf den Hauptaltar gebracht.
Den Höhepunkt der Feierlichkeiten im INEA-Stadion bildete die Heilige Messe, die unter der Leitung des päpstlichen Gesandten Kardinal Pietro Parolini gelesen wurde. Am Abend konnten die Versammelten an einem musikalischen Ereignis teilnehmen, es wurde nämlich das Musical »Jesus Christ Superstar« aufgeführt.
Der Emotionalität dieser schönen Wiederkehr zur Quelle stand auch der während der Heiligen Messe herabströmende Regen – ein symbolisches Zeichen der Gnade – nicht im Wege.
Im Anschluß an die 1050. Jubiläumsfeier der Christianisierung Polens wird im Juni in Krakau, aber auch in Posen, der Weltjugendtag 2016 stattfinden, zu dem auch Papst Franziskus nach Krakau kommt.



Gniezno / Gnesen


Ein deutscher Soldat rettete die Reliquien des Hl. Adalbert

Der Hl. Adalbert war zweiter Bischof von Prag, christlicher Missionar bei den Ungarn und Pruzzen und Märtyrer. Nachdem er 992 Bischof von Prag geworden war, geriet er wegen seiner Reformpolitik in Konflikte mit geistlichen und weltlichen Würdenträgern.
Seine Familie der Slavnikiden hatte sich auf die Seite des Polenherzogs gestellt und während dessen Kämpfen verließ Adalbert zweimal sein Bistum, um als Mönch und Missionar zu leben. Am 23. April 997 wurde er auf einer Missionsreise an einem nicht bekannten Ort an der Ostsee erschlagen und daraufhin 999 von Papst Silvester II. heiliggesprochen.
Der polanische Herzog Boleslaw I. Chrobry löste laut einer Sage den Leichnam gegen Gold im Gewicht von Adalberts Leichnam aus, welcher dann nicht an dem bereits bestehenden Bischofssitz Posen, sondern in Gnesen im Vorgängerbau der heutigen Domkirche beigesetzt wurde.
Um 1000 kamen seine Gebeine dann in die neugegründete Metropolitankirche von Gnesen. Kaiser Otto III. pilgerte im gleichen Jahr zu seinem Grab und es kam zum Akt von Gnesen.
Außerdem nahm Otto III. Teile der Reliquien mit, von denen er einige dem von ihm gegründeten Adalbertsstift in Aachen übergab und einen anderen Teil nach Rom brachte, wo sie bis heute in der Kirche San Bartolomeo all’Isola aufbewahrt werden.
Im Jahre 1039, nach dem polnisch-böhmischen Krieg, wurde der Leib des Heiligen vom böhmischen Herzog Bretislav I. aus Gnesen entführt und am Prager Veitsdom beigesetzt. Hier fand man die Gebeine 1880 in einer Gruft am Domplatz und begrub sie in der Domkirche.
In Gnesen selbst befinden sich deshalb heute nur noch geringe Reste der Reliquien, die in einem kostbaren barocken Silberschrein über dem Hochaltar aufbewahrt werden.
An der Erzkathedrale von Gnesen befindet sich eine in der 2. Hälfte des 12. Jhs. angefertigte Bronzetür, die einen Reliefzyklus zum Leben des Hl. Adalbert zeigt.
Sein 1000. Todestag wurde 1997 begangen, auch in Deutschland und Ungarn wurden Sonderbriefmarken mit dem Porträt Adalberts herausgegeben. In Polen wurde gleichzeitig das tausendjährige Jubiläum von Danzig gefeiert. Adalbert gilt als Schutzpatron von Polen, Ungarn, Böhmen und Preußen.

Wer weiß, daß eines der größten Heiligtümer Polens – die Reliquien des Hl. Adalbert – im Zweiten Weltkrieg von einem deutschen Soldaten, der im besetzten Polen diente, gerettet wurde? Obwohl Urban Thelen nicht ganz unbekannt ist, hat der zu Ostern 2016 im Polnischen Fernsehen gezeigte Dokumentarfilm aufs Neue einen Menschen entdeckt, dessen Tat niemals in Vergessenheit geraten darf.

Vom Rheinland in den Warthegau
Urban Thelen war ein Katholik aus dem Rheinland, geboren in Winden bei Düren. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er zur Wehrmacht einberufen. „Ich wollte kein Soldat werden, aber ich mußte“, erinnert er sich im Film an den Moment, als er den Einberufungsbefehl bekam. Er hatte Glück, daß er nicht an die Front kam, sondern bei der Militärverwaltung landete.
Er wurde Leiter eines UÅNberwachungsbüros in Hohensalza/Inowraclaw in Kujawien, einem Teil der Provinz Posen. Dort blieb er vier Jahre. Er gewann einen Freund in dem Priester Paul Mattausch, Rheinländer wie er und jetzt Probst der Nikolaikirche in Hohensalza. Dieser war nach Großpolen (seinerzeit: Warthegau) zur Arbeit mit aus dem Osten umgesiedelten Deutschen gesandt worden.
Er sah die traurige Lage gläubiger Polen, denen ihre Priester weggenommen worden waren und half ihnen heimlich. Probst Mattausch hatte erfahren, daß Thelen dienstlich nach Gnesen reisen sollte und bat ihn um Kontaktaufnahme mit dem Generalvikar der Erzdiözese Gnesen, Kardinal Edward van Blericq.
Nachdem der polnische Kardinal August Hlond Polen verlassen mußte, hatte Kardinal van Blericq die Verwaltung der Erzdiözese übernommen. Thelen betätigte sich in der Folgezeit als konspirativer Kurier von Korrespondenz zwischen van Blericq und Mattausch. In Ausnutzung von Möglichkeiten, die ihm die Arbeit in einer deutschen Amtsstelle verschaffte, stellte er Polen falsche Bescheinigungen aus, mit denen sie dem Abtransport nach Deutschland entgehen konnten.

Mustergau
Die Entscheidung zur Übernahme des Doms zu Gnesen durch die deutsche Verwaltung wurde unter besonderen historischen Umständen getroffen. Gnesen gehörte zu den polnischen Gebieten, die aufgrund der von Hitler im Oktober 1939 erlassenen Dekrete ins Deutsche Reich eingegliedert wurden. Im Januar 1940 entstand dort eine neue Verwaltungseinheit, der „Reichsgau Wartheland“, wobei Gnesen mit Leslau Teil eines Regierungsbezirks mit Sitz in Hohensalza wurde.
Von den ersten Tagen der Besetzung an verfolgte die Besatzungsmacht eine äußerst brutale Entpolonisierungspolitik. Schon im Herbst 1939 wurden viele Vertreter der polnischen Intelligenz, darunter katholische Priester, ermordet.
Es begann auch eine massenhafte Ausrottung der jüdischen Bevölkerung. Über 80.000 Polen wurden aus dem „Warthegau“ ins Generalgouvernement vertrieben. An ihre Stelle traten Deutsche aus Wolhynien und dem Baltikum.
Arthur Greiser war Reichsstatthalter und Gauleiter der NSDAP im „Warthegau“. Geboren in der Posener Kreisstadt Schroda, war Greiser einer der grausamsten Verwalter in den besetzten Gebieten. Er gehörte zum Kreis der nahen Mitarbeiter Heinrich Himmlers und war Herr über Leben und Tod in dem ihm unterstehenden Raum.
Er sprach sehr gut Polnisch und die Bedeutung der katholischen Kirche für das Polentum war ihm vollkommen bewußt. Er war von fanatischem Haß gegen alle Merkmale des Polentums und der katholischen Kirche geleitet. Er verfolgte das Ziel, den Warthegau dadurch zu einem Mustergau zu machen, daß die Entpolonisierung von der Vernichtung der katholischen Kirche begleitet wurde.
Die Erzkathedrale von Gnesen war für Greiser ein Symbol dessen, was er haßte: des polnische Geistes und des Katholizismus; es galt daher, sie zu vernichten.

Die Warnung des Kardinals Bertram
Inspirator der Rettung der Reliquien des Hl. Adalbert war der Breslauer Bischof Alfred Kardinal Bertram. Er war es, der den Gnesen verwaltenden Kardinal van Blericq über die Pläne der Übernahme des Doms durch die deutsche Verwaltung informierte.
Kardinal Bertram war damals Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und unterhielt verschiedene Behördenkontakte.
Auf diese Weise dürfte er von der beabsichtigten Entsakralisierung der Gnesener Erzkathedrale erfahren haben. Pfarrer Prof. Jerzy Myszor, der Verfasser eines Buches über die Kirchengeschichte Oberschlesiens, zeigt sich nicht überrascht über das Vorgehen von Kardinal Bertram. Zwar gehörte er nicht zu den öffentlich gegen die Politik des Dritten Reichs protestierenden Bischöfen, gewiß aber war er einer, dem das Wohl der Kirche sehr am Herzen lag.
Die Gefahr der Schändung der Reliquien des Hl. Adalbert, eines der wichtigsten Kirchenmänner in diesem Teil Europas, mußte für Kardinal Bertram erschreckend gewesen sein. Es wundert daher nicht, daß er Maßnahmen unternahm, diese Reliquien zu schützen. Nationalitätenfragen spielten dabei wahrscheinlich keine größere Rolle.
Kardinal Bertram könnte höchstens die jahrhundertelange Verbindung Breslaus zu Gnesen berücksichtigt haben. Bis 1821 war Gnesen offiziell die Hauptstadt der Kirchenmetropole, deren Teil die Diözese Breslau war. In diesem Sinne also hat Bertram die Reliquien eines Heiligen geschützt, der auch in der Diözese Breslau sehr verehrt wurde.

Felddienstliche Reise
Als die Gestapo Kardinal van Blericq im Juli 1941 zum sofortigen Verlassen Gnesens zwang war diesem klar, daß dies Teil der Vorbereitungen zur Übernahme der Erzkathedrale war.
Er entnahm dem Silbersarg ein Kästchen mit Reliquien und bat Pfarrer Mattausch aus Hohensalza um dessen Hilfe beim Verstecken der Kostbarkeit. Vielleicht war er es auch, der damals vorschlug, Thelen nach Gnesen zu schicken, denn beide Priester hatten tiefes Vertrauen zu dem Soldaten.
Am 18. Juli erfuhr Thelen, daß er sich dringend bei van Blericq einfinden sollte. Auch für einen deutschen Soldaten war eine solche Reise seinerzeit nicht einfach. Thelen kam auf die Idee, die Fahrt nach Gnesen als Dienstreise darzustellen, so jedenfalls stand es in der offiziellen Dokumentation.
Er fuhr mit dem Zug und begab sich in Gnesen sofort zu van Blericq. Die Reliquien waren schon vorbereitet, sie lagen in einer kleinen, versiegelten Schachtel aus Edelholz. Gemeinsam umwickelte man die Schachtel mit Packpapier, alles mußte in großer Eile geschehen.
Thelen nahm das Päckchen unter den Arm und kehrte sogleich auf den Bahnhof zurück. Schon gegen Mitternacht war er wieder zurück in Hohensalza, wo er von Pfarrer Mattausch erwartet wurde. Dieser versteckte sodann die Reliquien des Hl. Adalbert hinter einem Wandteppich.
Die plötzliche Fahrt Thelens nach Gnesen erweckte jedoch den Verdacht der Gestapo, die den Soldaten vorher schon beschattet hatte, weil er in guter Verbindung zu vielen Polen stand. Noch in derselben Nacht erfolgte eine Durchsuchung des Hauses des Pfarrers, niemand kam jedoch auf die Idee, hinter dem Wandteppich zu suchen.
Danach beschloß Pfarrer Mattausch, die Reliquienschachtel unter dem Fußboden der Sakristei der Hohensalzaer Nikolaikirche einzumauern, wo sie bis zum Ende des Krieges überdauerte.

Ein tiefgläubiger Mensch
Urban Thelen hat vor niemandem damit geprahlt, daß er die Reliquien des Hl. Adalbert gerettet hat. Nach dem Krieg kehrte er ins Rheinland zurück, wo er 2008 verstarb.
An seine Tat wurde erst 1997 erinnert, als Erzbischof Henryk Muszynski aus Gnesen dieser Geschichte auf die Spur kam. Thelen wurde 1997 zur Jubiläumsfeier des Todes des Hl. Adalbert nach Gnesen eingeladen, wo er auch mit Papst Johannes Paul II. zusammentraf.
Bei dieser Gelegenheit begegnete er auch Wojciech Polak, seinerzeit Gnesener Erzbischof und heutiger Primas Polens.


Urban Thelen und Papst Johannes Paul II.


Während seines Gnesener Aufenthalts wohnte Thelen in dem Haus, das 1941 von Kardinal van Blericq bewohnt worden war und in dem er die Reliquien übernommen hatte.
Später wurde seine Geschichte vom deutschen Journalisten Arno Giese in dessen Buch „Kurier des Kardinals“ (2004 in Pelplin erschienen) beschrieben. Primas Polak erinnert sich an Thelen als einen bescheidenen Menschen, den die plötzliche mediale Berühmtheit verlegen machte.
Bei einer Begegnung mit polnischen Jugendlichen nach dem Motiv für sein Handeln gefragt antwortete er: „Jeder von Euch würde an meiner Stelle dasselbe tun“.
Primas Polak meint, daß man eine breitere Sichtweise auf Urban Thelen haben sollte als nur die auf einen „guten Deutschen“, der sich bemüht hat, Polen zu helfen. Für Polak ist es vor allem ein tiefgläubiger Mensch, der in diesem schrecklichen Krieg nicht nur Reliquien rettete sondern auch die Menschlichkeit.



Miedzyrzecz / Meseritz


Brauchbare Vorschläge für die Stadtentwicklung
Stadtbewohner haben sich Gedanken gemacht, wie die Lebensqualität im Hauptort und seinen Ortsteilen verbessert werden kann. Als Novum in der Stadtgeschichte wurden 69 Anträge gestellt, deren Realisierung aus einem „Bürgerbudget“ finanziert werden soll, für das die Stadtverwaltung einen Rahmen von 150.000 Euro bereitgestellt hat. Priorität in der Reihenfolge der Erledigung werden diejenigen Projekte erhalten, für die die meisten Vorschläge eingereicht werden.
Was sind dies nun für Vorschläge? Unter anderem geht es um den Bau von Kinderspielplätzen, Straßen oder Fußgängerzonen. „Manche Vorschläge sind von mehreren Seiten eingereicht worden“, merkt Patrycja Klarecka-Haladus von der Stadtverwaltung an.
Alle eingereichten Vorschläge werden jetzt analysiert und zu einer Liste zusammengestellt, die noch im Mai veröffentlicht wird und über die die Einwohner abstimmen können. Die Ergebnisse werden im Juli veröffentlicht. Die Aktion soll zu einer jährlichen Dauereinrichtung werden.


Der Weg nach Polen
(Aleksandra Gajewska-Ruc – „Glos Miedzyrzecza i Skwierzyny“)


Der Weg nach PolenDie Großeltern von Wadim Baginski waren Polen. Sie lebten bis 1936 auf dem Gebiet der heutigen Ukraine.
Damals wurden auf Stalins Befehl tausende von Polen aus den Westgebieten der damaligen Sowjetrepublik Ukraine nach Kasachstan verschleppt.
„Die Großmutter war damals schwanger und erwartete ihr erstes Kind. Sie stiegen aus dem Zug direkt in die nackte Steppe aus, ohne irgendwas. Mit bloßen Händen gruben sie sich Erdhütten. Aus den Erinnerungen meiner Großmutter weiß ich, daß dort derart viele Kinder starben, daß man aufhörte, Beerdigungen durchzuführen. Der Anblick von Leichen, die auf Schlitten nach außerhalb der Ansiedlung gebracht wurden, wurde zur Alltäglichkeit“, erzählt Wadim.
Die endlose Steppe war für die Aussiedler wie ein geschlossenes Gefängnis. Es wurden ihnen die Dokumente weggenommen, jede Woche mußte man sich auf der sowjetischen Kommandantur melden. Eine Zone wurde abgesteckt, die man nicht verlassen durfte.

„Stalin wollte einen genormten „Sowjetmenschen“ schaffen, entwurzelt, ohne eigene Sprache und Tradition. Deswegen lebten in Kasachstan viele Nationalitäten nebeneinander, darunter auch Russen; Konflikte gab es keine. Alle verband die gemeinsame Not und in diesem Unglück stützte man sich gegenseitig“, sagt Wadim. Das Leben begann langsam Gestalt anzunehmen und die Menschen lernten, unter den neuen, sehr schweren, Umständen zu leben. Einheimische halfen ihnen dabei, retteten ihnen sogar manchmal das Leben, indem sie das sprichwörtliche Stück Brot mit ihnen teilten.
Ihr neues Zuhause nannten sie „Grüner Hain“. Provisorische Hütten bildeten diese „Oase“. In der Kolchose arbeiteten alle Dorfbewohner hart, für Hungerrationen.
„Um zu leben mußten sie Erntereste stehlen, womit sie schwerste Strafen riskierten. Im Sommer machten sie Jagd auf Ziesel (Erdhörnchen)“, erzählt Baginski.
Seine Mutter kam 1946 zur Welt. Zwölf Jahre später, 1958, starb der Großvater in Folge eines tragischen Ereignisses. Noch im selben Jahr erhielten die Menschen die Freiheit und man gab ihnen die Dokumente zurück.
Eine Heimkehr ins Vaterland war jedoch unmöglich. Sechs Kinder der Familie Baginski wurden also in der Kolchose „Stern der Pariser Kommune“ großgezogen. Einer ihrer Söhne, der die Landwirtschaftsakademie absolviert hatte, wurde sogar ihr Direktor.
Harte Arbeit bestimmte das tägliche Leben. Man ging aber zur Kirche und pflegte die polnische Tradition. Wadims Mutter träumte jedoch von etwas mehr.
„Sie hatte die Nase voll von der täglichen Arbeit mit den Kühen. Zusammen mit zweien meiner Geschwister ist sie in einen Kurort gefahren. Dort kam ich 1980 zur Welt. Meine Kindheit war sehr glücklich, wir hatten eine große Wohnung, im Winter fuhren wir auf Skiern zur Schule. Zuhause hat man Russisch gesprochen, so konnte ich kein Wort Polnisch. Es gab bei uns keine katholische Kirche, nur eine orthodoxe und eine Moschee, aber zuhause haben wir immer katholische Feste gefeiert – Ostern und Weihnachten“, erinnert Wadim sich.

Die trostlose sowjetische Kindheit endete mit dem Zerfall der Sowjetunion. „Kasachstan geriet damals in Schwierigkeiten, es gab Probleme mit der Lebensmittelversorgung. Man mußte früh aufstehen und für etwas Margarine, Brot oder Fisch vor den Geschäften Schlange stehen. Jahrelang hatten wir keinen Strom und keine Heizung. Von den Straßen verschwand alles was aus Holz war, auch Bäume, Spielplätze, Zäune. Die Menschen haben alles verbrannt, um sich zu erwärmen. Die Winter waren hart, oft bis -35°. Wir lebten von dem, was wir selbst im Garten angebaut hatten. Um etwas Licht zum Lesen zu haben habe ich selbst Kerzen aus Kartoffeln gebastelt“, sagt er.

Im Jahr 1997 wurde die Schule, in der er lernte, geschlossen. „Man konnte das Gebäude nicht beheizen und es war eiskalt. Wir mußten jedoch das Abitur ablegen, so habe ich zusammen mit einem Klassenkameraden Ziegel aus einem abgerissenen Wohnblock geholt und einen Ofen gebaut.
Wir wollten um jeden Preis lernen. Nach dem Abitur mußte ich meinen Wehrdienst leisten – an der chinesischen Grenze. Damals habe ich nicht einmal im Traum an ein Studium gedacht. Ich hatte ja kein Geld“, erzählt er.
Da aber erblickte er das berühmte „Licht im Tunnel“ – die Nachricht über Polnischkurse für Schüler mit polnischen Wurzeln verbreitete sich. Wadim wußte, daß dies ihm eine große Chance eröffnete.
„Zu uns kam eine Lehrerin aus Polen, von ihr erfuhr ich, daß, wenn ich Polnisch gut beherrsche, ich eine Chance habe, in Polen zu studieren. „Ich fahre weg“ beschloß ich, schon zu Beginn des Polnischunterrichts.“
Nach vier Monaten schon fuhr er nach Warschau, um das Staatsexamen abzulegen – und schaffte es als einziger aus seiner Gruppe. „Die Kommission wollte nicht glauben, daß ich nur vier Monate gelernt hatte. Kurz danach bekam ich ein Stipendium für einen einjährigen Polnischkurs in Lublin, als Vorbereitung auf das Studium in Polen.“ Er entschied sich dann für ein Jurastudium an der Stettiner Universität. Dort lernte er seine Frau Wiktoria kennen, die wie er polnische Wurzeln hat.

„Das Schicksal ihrer Familie ähnelt der meinen. Es könnte sein, daß die Großeltern meiner Frau 1936 mit demselben Zug deportiert wurden wie meine – nach Kasachstan“. Obwohl Wadim Baginski von Beruf Rechtsanwalt ist, begann er eine Laufbahn in der Mineralölindustrie. Verschlungene berufliche Pfade brachten ihn bis nach Meseritz, wo seine Firma eine alte Tankstelle gekauft hatte. Die Anfänge waren nicht leicht.
Jetzt ist es anders. Wadim will das Geschäft entwickeln. In Meseritz lebt er mit Wiktoria, inzwischen haben sie drei Töchter. Wadim gelang es, seine Mutter aus Kasachstan nach Meseritz zu holen. Viele Jahre nach ihm kam auch sie nach Polen.



Pszczew / Betsche


Jaroslaw Szalata – Wanderführer ,Um den Betscher Hohen Berg“ – hrsg. Oberförsterei TirschtiegelVom Forsthaus zum Hohen Berg
„Um den Betscher Hohen Berg“ – so heißt ein neuer Wanderführer, der vor kurzem von der Oberförsterei Tirschtiegel herausgegeben wurde.
Sein Autor ist Jaroslaw Szalata aus Betsche, selbst ein Forstwirt, Regionalforscher, Journalist und Erzähler, der stundenlang über die Bewohner des Waldes sowie seine Geheimnisse und Besonderheiten erzählen kann.
Auf 32 Seiten hat er einen Wanderweg um den Hohen Berg (Gora Wysoka) beschrieben. „Der Weg fängt beim Forsthaus in Betsche an, ist fünf Kilometer lang und ist bei mäßigem Fußgänger tempo in drei Stunden zu schaffen“, erzählt Szalata. Die Strecke wurde in 2008 von Forstleuten abgesteckt.
Es befinden sich dort Schilder und Informationstafeln mit Bildern und Zeichnungen verschiedener Tier- und Pflanzenarten. Die Spitze des Hohen Berges am Klopsee markiert die Hälfte der Strecke.
Die Erhebung ist ein Überbleibsel des Betscher Wallbergs, der Touristen und Naturliebhaber anlockt. Die Strecke führt auch über den Gutshof von Hiller-Gärtringen (Folwark Pszczew) zu Lukasz und Zaneta Robak, wo man einkehren und ausgezeichnete Gebäck- und Weinsorten kosten kann.



Trzciel / Tirschtiegel


Politisch Unliebsames verschwindet
SEine der Hauptstraßen des Städtchens trägt stolz den Namen „Straße der Roten Armee“.„Hier marschierten doch diese Jungs, die unsere Stadt befreit (!, die Red.) haben“, sagt Frau Irena und zeigt auf eine gepflasterte Straße. Diesen Namen, wie auch weitere, die an kommunistische Zeiten erinnern, versuchte die Gemeindeverwaltung schon vor Jahren durch andere zu ersetzen.
Damals, im Jahr 1999, protestierten die Einwohner heftig gegen das Vorhaben, aus verschiedenen Gründen. Die Älteren verteidigten das Andenken an die „Helden“, andere befürchteten die damit verbundenen Kosten.
Vor kurzem aber wurde im polnischen Parlament ein Entkommunisierungsgesetz verabschiedet. Bürgermeister Jaroslaw Kaczmarek überlegt, durch welche neuen Namen die alten ersetzt werden sollen. Am wichtigsten ist den Einwohnern, daß sie durch die Umbenennung mit keinen Kosten belastet werden.

Frau Zofia Semklo wohnt in der „Straße der Roten Armee“, auch sie überlegt, welcher neue Name geeignet wäre. „Vielleicht Blumenstraße? Es ist alles so grau ringsum. Von pathetischen, stolzen Straßennamen habe ich die Nase schon voll“, sagt sie.
Ein anderer, junger Anwohner dieser Straße ist der Meinung, daß das neue Gesetz endlich Ordnung schafft. „Ich habe mich immer geschämt, wenn ich angeben mußte, daß ich in dieser Straße lebe. Ich habe den Namen echt gehaßt. Er hätte schon vor vielen Jahren verschwinden sollen“, sagt er und fügt hinzu: „Früher war es die „Berliner Straße“. Vielleicht nimmt man den alten Namen wieder!?“.



Regenwurmlager


sowjetisches miltärische Ehrendenkmal im Regenwurmlager, Gemeinde MeseritzDer Vorsitzende des Instituts für Nationales Gedenken (IPN) kündigt die Beseitigung von über 500 sowjetischen Denkmälern an – eines steht im Regenwurmlager
„Wir lassen uns unseren Soldaten nicht wegnehmen“, so kommentieren die Einwohner von Regenwurmlager die Ankündigung des IPN-Vorsitzenden.
Der Ort ist ein ehemaliger Militärstützpunkt, bis 1945 der deutschen Wehrmacht, danach des polnischen Militärs und von 1957-1993 der Russen. Das Erbe der Roten Armee ist ein Denkmal, das einen kriechenden Soldaten darstellt. „Es ist ein Funker. Hier war ein Funktrupp stationiert, der für die Verbindung zwischen allen in Polen stationierten sowjetischen Einheiten und Moskau verantwortlich war“, erklärt ein Dorfbewohner. Das Denkmal ist ein paar Meter lang und aus Gips, weshalb es ab und an repariert werden muß.
Vor zwei Jahren hat die Gemeinde Meseritz einige tausend Zloty für das Renovieren des Denkmals und des angrenzenden Platzes ausgegeben.

Warum kann das Denkmal jetzt abgerissen werden? Sogenannte Dankbarkeitsdenkmäler symbolisieren die Dominanz des kommunistischen Systems über Polen. Deswegen sollen alle solchen Monumente aus der Topografie Polens verschwinden. Die Aktion soll im Juni 2016 starten.
Die Einwohner von Regenwurmlager vertreten einmütig die Ansicht, daß „ihr“ Denkmal im Ort bleiben muß. „Es ist ein Symbol des Dorfes, für das wir in der ganzen Region bekannt sind. Touristen kommen speziell hierher um es zu betrachten und als Hintergrund für persönliche Fotos zu nutzen“, sagen sie.
„Auf dem Denkmal gibt es keine roten Sterne, keine kommunistischen Symbole und keine Inschriften, die die Rote Armee verherrlichen“, sagt Wladyslaw Brzeszcz. „Es ist Teil unseres Orts, mit Totalitarismus oder Kommunismus hat es nichts zu tun“, merkt er an.

Das Denkmal hat aber auch seine Gegner. Im Jahr 2007 forderte ein Dorfbewohner die Beseitigung des Denkmals. Der Gedanke kam 2012 erneut auf, aber statt es abzureißen steckte Meseritz fünftausend Zloty in seine Renovierung, was seinerzeit nicht allen passte. Im Herbst 2014 wurde das Denkmal mit roter Farbe übergossen. Laut Aussage des IPN gibt es in Polen 500 sowjetische Denkmäler. Zwei von ihnen stehen auf Meseritzer Gemeindegebiet.

Das zweite Denkmal steht in Hochwalde – ein Obelisk mit einer Gedenktafel, gewidmet Major Aleksiej Karabanow, der Ende Januar 1945 im Dorf fiel.
Was wird passieren, wenn die örtlichen Behörden die Denkmäler nicht abreißen? Wahrscheinlich wird man sie dazu auf der Grundlage des neuen Gesetzes zwingen.



Dabrowka Wielkopolska / Groß Dammer


Geheimnisvoller Tod einer Familie im Wald
(Szymon Kozica „Gazeta Lubuska“)


Ein Polizist fand die beieinander liegenden Leichen eines Elternpaars und ihres Kindes. Sie wiesen Einschüsse in den Kopf auf. Herr Aleksy, der damals, im Jahr 1945, Nachbar der Familie Gumowski war, behauptet, es handele sich um Selbstmord.
Der Verein POMOST hat die sterblichen Hüllen dreier Zivilisten am 25. April bei Groß Dammer exhumiert. Ihr Grab befand sich im Wald bei der Siedlung „Depot“ westlich des Ortes. Nach der Aussage von Zeitzeugen handelte es sich bei den Exhumierten um ein Ehepaar und ihr achtjähriges Kind. Es waren Deutsche aus Litauen, die sich aus Angst vor den Russen Ende Januar 1945 das Leben nahmen.
Das Depot liegt an einem Waldrand in der Nähe der Eisenbahnstrecke. Zwischen Bäumen sieht man frisch ausgegrabene Erde, in der Mitte elf Feldsteine. Ringsum Maiglöckchen, was bedeutet, daß jemand sich um die Grabstätte gekümmert hat. Die Mitarbeiter von POMOST hatten die genaue Lage des Grabes per GPS ermittelt. Sie beseitigten Haufen von Fichtennadeln und entdeckten ein Viereck aus Feldsteinen.
Sie gruben zuerst mit einem Bagger, danach mit Spaten; und als Knochen herausragten arbeiten sie sehr sorgfältig mit kleinem Spachtel und Pinsel. Zuerst entdeckten sie Schädel und Skelett einer Person, die mit dem Bauch nach unten lag, wahrscheinlich der Frau; und einen kleineren Schädel – den des Kindes.

Geheimnisvoller Tod der Familie Gumowski 1945 Wessen sterbliche Überreste sind dies? Aleksy Separant meint, es zu wissen. Einer Klarsichthülle entnimmt er ein altes Foto. „Es waren diese Leute. Litauer. Sie hießen Gumauskas, polnisch Gumowski“, sagt Separant.
„Sie waren meine Nachbarn. Im Ersten Weltkrieg war hier ein Waffendepot. Als die deutsch-polnische Grenze zwischen Groß Dammer und Bentschen festgelegt wurde blieb das überwiegend von Polen bewohnte Groß Dammer bei Deutschland und Bentschen fiel an Polen.
Das Depot wurde aufgelöst, die dazugehörende Kaserne von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Ich wohnte von 1937 bis 1945 in der Siedlung, in einem Zehnfamilienhaus. Das Gebäude steht immer noch, mitten im Wald.“ Er kann sich nicht erinnern, ob es 1944 oder schon 1943 war, als zwei neue Familien einzogen. Weshalb sie hierher kamen weiß er auch nicht mehr.
„Es waren Litauer. Mit der Familie Gumauskas, also Gumowski, wohnten wir Wand an Wand. Der Vater hieß Josef, das Söhnchen Roman, an den Namen der Mutter erinnere ich mich nicht mehr.
Es gab auch noch eine zweite litauische Familie, mit Namen Twardauskas, polnisch Twardowski. Sie bestand aus vier Menschen: Karol und Monika, Tochter Natalia, dazu die Großmutter, die fünf Sprachen beherrschte – Deutsch, Litauisch, Polnisch, Russisch und Jiddisch.

Diese Leute hatten nichts, sie waren wirklich arm. Deutsche gaben ihnen Klappbetten, Strohsäcke und Militärschränke. Das war ihr ganzes Mobiliar. Die Männer bekamen Arbeit bei der Bahn und Fahrräder, mit denen sie zur Arbeit fuhren. Es waren nette Menschen, es gab keine Probleme mit ihnen. Und so ging es bis zum Januar 1945“, erzählt Herr Aleksy. Die Front näherte sich. Am 28. Januar erschienen sowjetische Soldaten in Groß Dammer und am nächsten Tag in der Siedlung.
„Die Männer verloren ihre Arbeitsstellen. Aber nach kurzer Zeit begann die Bahn wieder zu funktionieren und die Männer nahmen ihre Arbeit wieder auf. Eines Tages kamen sie jedoch nicht zurück. Sie waren verhaftet worden. Schwer zu sagen warum. Sie flüchteten dann aus ihrem Gefängnis und ihre Frauen gerieten ins Visier der Russen“. Herr Aleksy hat seitdem weder Herrn Gumowski noch Herrn Twardowski in der Siedlung mehr gesehen. Er erinnert sich, daß eines Abends sowjetische Soldaten zu Frau Gumowska, die damals mit ihrem zweiten Kind schwanger war, kamen und die wehrlose Frau vergewaltigten.
„Am nächsten Tag hatte meine Mutter draußen etwas zu erledigen. Frau Gumowska und ihr Sohn verließen ihre Wohnung zur gleichen Zeit und liefen in den Wald, von wo sie nie zurückkehrten. Sie wurden dann gesucht und von einem Polizisten entdeckt. Sie lagen beieinander und wiesen Kopfschüsse auf, die Mütze des Jungen bedeckte sein Gesicht. Man mußte die Leichen beisetzen. Ich war damals vierzehn. Ich kann mich erinnern, daß wir das Grab mit Steinen markierten und Maiglöckchen darauf pflanzten“.
Es war vermutlich Selbstmord. Es wurde getuschelt, daß Frau Gumowska nach dem „Besuch“ der Rotarmisten verzweifelt war und nicht mehr leben wollte. Sie nahm das Kind mit in den Wald, wo ihr Mann sich versteckt hatte und dort haben sie sich erschossen.

Die Waffen wurden jedoch nie gefunden, weshalb die Frage bis heute offen ist, ob es sich wirklich um Selbstmord gehandelt hat. Dr. Marceli Tureczek, Wissenschaftler an der Grünberger Universität, hat sich in die Archivakten vertieft um der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Er ist überzeugt, daß das Geheimnis des Todes dieser litauisch-deutschen Familie mehrdeutig ist. Die von POMOST exhumierten sterblichen Hüllen der Familie Gumowski wurden vorübergehend in das Depot auf dem großen Friedhof von Posen-Milostowo überführt.
Am 22. Oktober werden sie auf dem Kriegsgräberfriedhof in Glien (Glinna) bei Stettin christlich beigesetzt.



Bledzew / Blesen


Blesen - Feier zur Taufe Polens vor 1050 JahrenTaufe Polens vor 1050 Jahren feierlich begangen
Das Konzert des Ensembles Antiquo More, das einen großen Eindruck auf die Gäste der Feier machte, war der letzte Höhepunkt der Jubiläumsfeiern, die am Sonnabend, dem 16. April, in Blesen stattfanden.

Nach der Heiligen Messe gingen alle Versammelten zum Gemeindeamt, wo Ortsvorsteher Leszek Zimny gemeinsam mit Gemeindesekretär Stanislaw Wirszyn eine Eiche pflanzte.

Im Dorfsaal am Markt gab es dann eine bunte Schau mit Musik, Gesang und Tanz mit Flaggen, die von 22 Künstlern aufgeführt wurde.




Presse-Archiv:

Mitteilungen aus der poln. Presse II/2016
Mitteilungen aus der poln. Presse I/2016
Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2015
Mitteilungen aus der poln. Presse III/2015
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2015
Mitteilungen aus der poln. Presse I/2015
Mitteilungen aus der poln. Presse IV/2014
Mitteilungen aus der poln. Presse III/2014
Mitteilungen aus der poln. Presse II/2014
Mitteilungen aus der poln. Presse I/2014