Programm des KÖNIGLICHEN GYMNASIUMS ZU MESERITZ für eine öffentliche Prüfung (1869)Programm des KÖNIGLICHEN GYMNASIUMS ZU MESERITZ
für eine öffentliche Prüfung
im Jahr 1869



Das Programm umfaßt 28 Seiten und ist trotz seines Alters in einem sehr guten Zustand.
Es beinhaltet einen Bericht (Chronik) über die Entstehung und Entwicklung des königl. Gymnasiums in Meseritz aus der früheren Realschule und:
  • die rückläufige Schülerzahl,
  • den Mangel an Lernlust*
  • die Heimatzugehörigkeit der aufgenommenen Schüler,
  • das Altersverhältnis der Schüler,
  • den Stand der Väter (die soziale Zugehörigkeit),
  • die Altersverhältnisse in den Klassen von den Sextanern bis zur 2. Prima,
  • die Vorbildung der aufgenommenen Schüler,
  • die Religionszugehörigkeit,
  • die Namen der Schüler von 1838 bis 1868 in Verbindung mit dem Stand des Vaters, der Vorbildung, dem Berufswunsch und dem Ergebnis,
  • der Lehrplan mit den wöchentlichen Unterrichtsstunden,
  • die Ordnung der öffentlichen Prüfung, Freitag, d. 19. März 1869,
    Vormittags von 8 – 12 Uhr: Beginn: Choral

*Ausgehend von der hohen Zahl der Schülerabgänge vor dem Abitur schreibt Professor Hermann Polte, Gymnasialdirektor in Meseritz: „ ... Es ist nicht bloss die mit Liebe genährte Neigung zu irgend einem Beruf, welche Kinder zum Abgang von der Schule bewegt, und die gewissenhaft erwogene Übereinstimmung mit der Wahl, welche Eltern die Genehmigung zum Abgange freudig ertheilen lässt. Veranlassung zum Abgange ist für einzelne Schüler oft der Mangel an Lernlust, welcher sich hinter einer scheinbaren Neigung zu einem Berufe verbirgt, der Wunsch, von den „Fesseln der Schule“ befreit zu sein, die durch Erfahrungen, welche den Bestimmungen der Circ. Verfüg. vom 9. Mai 1826 nicht gerade entsprechen, bestärkte Hoffnung, an einem anderen Orte und einer anderen Schule schneller und wegen geringerer Anforderungen auch leichter vorwärts zu kommen. Manche Eltern aber geben dem Drängen der Kinder zu schnell nach, anstatt dieselben in eben so entschiedener als besonnener Weise auf bessere Wege zu leiten.“

Ein Geschenk von besonderer Bedeutung für unsere alte Kreisstadt Meseritz und für unser Heimatkreisarchiv von Martin Meißner, Werder / Meseritz. Für das wertvolle Originaldokument danken wir im Namen aller Heimatfreunde sehr herzlich.