|
An einem ähnlichen Event hatte ich schon einmal im Januar 2020 teilgenommen, als im Meseritzer Museum die Ausstellung „Im Fluss der Zeit – Jüdisches Leben an der Oder“ mit einer mir unvergesslichen Veranstaltung eröffnet worden war. Während damals auch deutsche Referenten sprachen, die den Einsatz einer Übersetzerin bedingten, handelte es sich jetzt im September um ein eher regionales, örtliches Ereignis ohne Dolmetscher, so dass meine ganze Aufmerksamkeit gefordert war, um die Vortragenden wenigsten teilweise zu verstehen. Nach seiner Begrüßung aller Anwesenden hielt Andrzej Kirmiel eingangs einen sehr interessanten, lehrreichen Vortrag über die Geschichte des jüdischen Lebens im Meseritzer Ländchen und schlug dabei einen Bogen von den Anfängen jüdischer Spuren über die Zeit des Nationalsozialismus und der sich anschließenden Jahrzehnte des Kommunismus in Polen bis hin zur Gegenwart. Als Gastreferent war Herr Jakub Kuba Lysiak eingeladen. Er veranstaltet Reisen zu wichtigen europäischen Orten der jüdischen Geschichte und berichtete von seiner Tätigkeit.
Höhepunkt der Veranstaltung in Meseritz war für mich – man möge es mir nachsehen – der sich anschließende Auftritt der polnischen Sängerin Aleksandra Idkowska, die polnische und jiddische Lieder vortrug. Ich hatte sie bereits im Rahmen der eingangs erwähnten Ausstellungseröffnung Anfang 2020 gehört. Ihre wunderbare Stimme ist einfach zauberhaft, ausdrucksstark und scheint mir noch reifer geworden zu sein. Am Ende des Konzertes gab es vom Publikum für sie und ihren musikalischen Begleiter Blumen und langanhaltenden Applaus. Den krönenden Abschluss des Aktionstages bildete das von Frau Irena Kirmiel ausgerichtete köstliche Büffet mit jüdischen Speisen und Getränken – eine fürwahr leckere, höchst empfehlenswerte Küche. |