Digitaler Neujahrsempfang beim Landrat des Kreises Paderborn
Joachim Gladisch (Foto: Pressestelle Kreis Paderborn)

Landrat Christoph Rüther 2021, Kreis PaderbornChristoph Rüther ist seit dem vergangenen Herbst der „neue“ Landrat des Kreises Paderborn. Der bisherige Landrat Müller, der zumindest einem Teil der Heimatfreunde von den Heimattreffen in Paderborn bekannt ist, hat aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für das Amt kandidiert.
Da Corona so ziemlich alles verändert, hat auch diese Veranstaltung nicht, wie in den vergangenen Jahren, auf der Wewelsburg bei Paderborn stattfinden können. Deswegen hat sich Landrat Rüther mit seinem Team entschieden den Empfang digital, also über das Internet, auszurichten. Jedem dazu eingeladenen Gast, zu denen auch unser Vorsitzender Albrecht Fischer von Mollard und ich mit unseren Ehefrauen zählten, wurde auf dem Postweg ein Zugangscode zugesandt. Damit bekam man die Möglichkeit sich per Computer von zuhause zuzuschalten und das Ereignis am Bildschirm anzuschauen. Insgesamt waren zu diesem Ereignis etwa 150 Gäste eingeladen.

Am Freitag, dem 15. Januar um 18.00 Uhr, war es dann soweit. Gemütlich zurückgelehnt und mit einer Kanne heißem Tee auf dem Schreibtisch haben meine Frau und ich vor unserem PC-Bildschirm die Videokonferenz gespannt verfolgt.
Als Landrat Rüther an das Rednerpult im Kreishaus trat, um die Gäste an den Bildschirmen zu begrüßen, sagte er, daß ihm die Situation ein bißchen vorkäme wie „Dinner for one“. Er hätte die Gäste natürlich lieber persönlich begrüßt, aber die Situation lasse dies nun einmal nicht zu. Kontaktbeschränkungen einzuhalten, um die Infektionszahlen so gering wie möglich zu halten, habe gegenwärtig oberste Priorität. Womit er auch schon beim ersten Thema war.

Landrat Rüther lobte die Arbeit des Krisenstabes des Kreises Paderborn. Besonders hob er dabei die Leistung des Gesundheitsamtes, der Polizei und der Bundeswehr hervor, die bei der Bewältigung der Pandemie einen hervorragenden Job machen.
Er nutzte die Gelegenheit auch, um sich auf diesem Wege bei dem ausgeschiedenen Landrat Manfred Müller, der über Video zugeschaltet war, zu bedanken und bedauerte, daß ein Abschiedsempfang für ihn durch Corona verhindert wurde.
Auch die Partnerstadt Luckenwalde war zugeschaltet. Die dortige Landrätin, Kornelia Wehlan, und der Kreisvorsitzende des Kreises Teltow-Fläming, Danny Eichelbaum, kamen zu Wort und ließen herzlich grüßen.

Traditionell kam der Landrat dann zu den Ehrenamtspreisen. Wie gewohnt werden dabei seit nun mittlerweile 20 Jahren Personen/Institutionen gewürdigt, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich für die Allgemeinheit, aber auch für Minderheiten einsetzen. In diesem Jahr wurden drei Institutionen geehrt.
Dies sind die Aidshilfe Paderborn e.V., die 1987 ins Leben gerufen wurde und für die die Vorsitzende Johanna Verhoven den Preis entgegengenommen hat.
Für die Bahnhofsmission Paderborn nahm Frau Gerda Hellweg den Preis entgegen.
Als dritte wurde der Hospizdienst „Leben dürfen bis zuletzt e.V.“ aus Büren, der in seinem selbstlosen Einsatz dafür sorgt, daß Menschen bis zuletzt in Würde leben dürfen, geehrt. Dafür nahm die Gründerin der Organisation, Frau Gerda Göckede, den Preis entgegen.
Landrat Rüther betonte, daß er den Empfängerinnen der Ehrenpreise gern per Handschlag gratuliert hätte, die Beachtung der Hygienevorschriften jedoch Vorrang habe und dies nicht zulasse. Er versprach, daß er nach dem Ende der Pandemie dies aber bei persönlichen Besuchen in allen drei Institutionen nachholen werde.

Für musikalische Einlagen sorgte die „Teacher Band“, die Instrumentalgruppe der Kreismusikschule des Kreises Paderborn, wodurch die Veranstaltung aufgelockert wurde.
In seinem Ausblick auf das gerade begonnene Jahr 2021 sagte Rüther, dass man in dieser dunklen und kalten Jahreszeit Gefahr laufe, alles als „graue Suppe“ wahrzunehmen. Dieser durchaus „sehr menschlichen und nicht extra westfälischen Einstellung“ möchte er sich entschieden entgegenstemmen.
Abschließend bedankte sich der Landrat bei allen Teilnehmern des digitalen Neujahrsempfangs und warb zum Abschluß mit folgenden aufmunternden Worten: „Lassen Sie uns positiv denken. Lassen Sie uns optimistisch auf dieses Jahr blicken.“ Damit ging dieser ungewöhnliche Neujahrsempfang, den Landrat Rüther souverän moderierte, zu Ende.