Glückwunsch - Gratulacje
Albrecht Fischer von Mollard

Tomasz CzabanskAm 7. Dezember 2018 feierte unser Freund und Direktor des polnischen Vereins POMOST, Tomasz Czabanski, in seiner Geburts- und Heimatstadt Posen/Posznan seinen 60. Geburtstag. Als ältestes von 3 Kindern wuchs er in einem religiösen Elternhaus auf, dem er seinen tiefen Glauben, seine Aufrichtigkeit, seinen Familiensinn, aber auch seine ausgeprägte Liebe zum Vaterland verdankt. Im Alter von 7 Jahren wurde er Ministrant und später Lektor in seiner Kirchengemeinde.
Bereits mit 8 Jahren begann Tomasz auf Wunsch seiner Eltern, privat Deutsch zu lernen und auf diese Weise seinen Horizont zu erweitern. Im Jugendalter nahm er als Freiwilliger an der Aktion Sühnezeichen in Birkenwerder teil, wo er zahlreiche wertvolle Bekanntschaften schloss, u.a. auch mit späteren DDR-Oppositionellen.
Zu seinen deutschen Freunden zählte Tomasz Studenten, die dem Leipziger Kreis „Schwerter zu Pflugscharen“ angehörten, darunter auch evangelische Theologen.
Gegenseitige Besuche im damals kommunistischen Polen und der DDR waren stets mit heiteren, politischen wie auch ökumenischen Diskussionen verbunden, an denen sich sein Vater als katholischer Theologe aktiv beteiligte.
Im weltoffenen Elternhaus Czabanski wurden Gastfreundschaft ebenso groß geschrieben wie religiöse und nationale Toleranz. Bereits hier erfuhr er die ersten Impulse für sein späteres Wirken im Verein POMOST („Die Brücke“) und sein unerschütterliches Eintreten für Versöhnung und Frieden zwischen Polen und Deutschen.
Im Anschluß an das Abitur studierte Tomasz Czabanski Geschichte an der Adam-Mickiewicz- Universität in Posen. Nach Verhängung des Kriegsrechts im Dezember 1981 arbeitete er wie viele seiner Landsleute aktiv gegen das herrschende Regime in Polen und kämpfte für die Freiheit seines Vaterlandes, bis er verhaftet und vor ein Militärgericht gestellt wurde, das ihn zu zwei Jahre Gefängnis verurteilte. Während dieser schweren, für ihn persönlich außerordentlich schwierigen Zeit stand ihm seine Familie mit Stolz zur Seite.

Nach dem Fall des kommunistischen Herrschaftssystems in Polen im Sommer 1989 engagierte sich Tomasz im Aufbau demokratischer Strukturen in seinem Land. Seine christliche Überzeugung und sein Engagement für die polnisch-deutsche Verständigung ließen ihn Mitte der neunziger Jahre in Westpolen beginnen, die sterblichen Überreste von gegen Kriegsende oberflächlich verscharrten zivilen und militärischen Kriegsopfern zu exhumieren und sie auf zentralen Kriegsgräberstätten mit kirchlichem Segen beizusetzen.
Als er diese Völker versöhnende, selbstlose Tätigkeit mit wenigen Gleichgesinnten aufnahm, begegnete ihm noch Unverständnis und Widerstand seitens der Behörden seines Landes wie auch aus seinem privaten Umfeld, doch selbst der Verlust des Arbeitsplatzes konnte ihn von seinem eingeschlagenen Weg nicht abbringen.

Inzwischen ist er 27 Jahre glücklich verheiratet und stolz auf seine beiden Töchter Anna und Weronika, denen er sein Verständnis von Demokratie und Liebe zum Vaterland beispielgebend vorlebt.
Der erste Kontakt zum Heimatkreis Meseritz fiel in das Jahr 2001, als sich Tomasz Czabanski und unsere unvergessene Gretel Lehmann in Tirschtiegel/Trzciel trafen. Aus dieser Begegnung ist sehr schnell eine tiefe Freundschaft entstanden, gewachsen auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt sowie aus der identischen Zielsetzung, sich für die aufrichtige, dauerhafte Aussöhnung zwischen Polen und Deutschen einzusetzen. Gemeinsam konnten in den vergangenen 17 Jahren auf zahlreichen ehemaligen ev. Friedhöfen in der Region Meseritz/Miedzyrzecz-Birnbaum/ Miedzychod Gedenksteine aufgestellt werden, die an die früheren deutschen Einwohner erinnern.
Der HKr Meseritz und die HKG Birnbaum sind dankbar und stolz zugleich, Tomasz Czabanski zu ihren Freunden zählen zu dürfen. Sie gratulieren ihm herzlich zu seinem runden Geburtstag, wünschen ihm viel Gesundheit, Gottes Segen und hoffen auf eine weiterhin gute, wirkungsvolle Zusammenarbeit im Interesse der gemeinsamen Ziele.