Volkstrauertag an der Plattenburg –
Ort der Stille und der Trauer

Fotos und Text: Helmut Kahl


Gedenken am Volkstrauertag in der Prignitz

Heimatfreunde aus der Prignitz sowie ehemalige Mitglieder des BdV Perleberg trafen sich am Volkstrauertag am Gedenkstein an der historischen Plattenburg zu einer Gedenkstunde. Dieser Ort der Stille und der Trauer ist zugleich ein Ort der Erinnerung und der Mahnung an Krieg, Flucht und Vertreibung. Sie gedachten der millionenfachen Opfer der Kriege des letzten Jahrhunderts und legten einen Kranz des Heimatkreises Meseritz e.V. und der Kreisgemeinschaft Birnbaum sowie Blumengebinde nieder. Diese Gedenkstätte wurde am 8. Juli 1995 auf Initiative des „Bundes der Vertriebenen“ eingeweiht. Der Findling vor der historischen Wasserburg, deren Gebäude nach 1945 als Flüchtlingsunterkunft dienten, trägt die Inschrift:

Gedenken am Volkstrauertag in der Prignitz 2014 ZUR ERINNERUNG
AN OPFER UND LEID
DURCH FLUCHT
UND VERTREIBUNG
ALS FOLGE DES
2. WELTKRIEGES
BUND DER VERTRIEBENEN
PERLEBERG

Diesen Ort der Erinnerung zu erhalten, mahnte Herybert Schulz, Beiratsmitglied und Betreuer des Heimatkreises Meseritz für die Prignitz. „Wir als Erlebnisgeneration sind älter geworden und unsere Reihen haben sich bereits stark gelichtet“.
Namens des Heimatkreises habe er die Patenschaft über diese Gedenkstätte übernommen, sagte Schulz.

71 Jahre danach erinnern wir uns, wie ab Februar 1945 die Flüchtlingstrecks nach Perleberg kamen und teilweise gen Westen weiterzogen. Nach der Einweisung in die Dörfer und Städte der Prignitz mußte das Leben mit Hilfe der ortsansässigen Bevölkerung weitergehen.
Ab Februar 1945 hatten die Kommunen den Auftrag, alle Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten zu registrieren. Eine Analyse dieser Verzeichnisse über die Gemeinde Pirow in der Westprignitz (302 Einwohner 1939) ergab, daß 380 Personen registriert wurden, davon 145 aus dem Kreis Meseritz und 104 aus Außig/Sudetenland.

Es ist kein Vergleich mit den heutigen weltweit 65 Millionen Kriegsflüchtlingen. Wir leben in Zeiten, in denen wir Opfer einer neuen Art von Krieg beklagen. Es sind Opfer hinterhältig agierender Mordbanden. Es sind Terroristen, die im Namen eines islamistischen Fundamentalismus zum Kampf gegen die Demokratien, gegen universelle Werte aufrufen.

Wir beugen unser Haupt vor den Toten, niemals aber beugen wir uns dem Terror.