Meseritz im Wandel der Zeit - Marktplatz Ecke Hohe Str.
von Joachim Schmidt

Meseritz Markt 1875

Auf dem Markt der Stadt schlägt das Herz einer Stadt

1875 – Ist das älteste uns bekannte Foto von der Marktecke zur Hohen Straße in Meseritz. Die Dächer haben noch alle die damals „moderne“ und preiswerte Dachpappen. Für ein Ziegelpfannendach waren die Dachstühle der meisten Häuser auch zu schwach.


Meseritz Markt 1905

1905 – Massivbauten mit historistischer Fassadengestaltung haben die alten Fachwerkhäuser abgelöst. Noch ist die Pumpe auf dem Markt in Betrieb und schon gibt es die erste Gasbeleuchtung.


Meseritz Markt 1935

1935 – Bauhauseinfluß und neue Sachlichkeit ließen einschließlich der Marktbeleuchtung die Fassaden modernisieren. Café Reichert tritt in Erscheinung. Daneben ist noch ein Fachwerkgiebel der wohl ältesten Markthäuser in Meseritz zu sehen.


Meseritz Markt 1935

2008 – Auf den erst nach dem Krieg zwischen Markt und Obrastraße abgebrannten Häuserkomplexen stehen heute 50jährige Laubbäume. Die offenen, vom Verkehr umbrausten Grünanlagen sind windig und stören noch immer im Zentrum die einst geschlossene Marktanlage.
Das schöne, erneuerte Rathaus ist einsam und wirkt auf dem Markt wie ein Fremdkörper. Das Leben auf polnischen Marktplätzen wie in Schwiebus, Bentschen oder gar Posen, stellt sich in Meseritz offensichtlich nicht ein. Da helfen weder die neue, sehr schöne Pflasterung mit einem Brunnen noch die dekorativen blumenbepflanzten Pyramiden. Wo nur wenige Menschen wohnen und keine Geschäfte betrieben werden, kann weder ein Markt noch ein Café leben und auch kein Herz einer Stadt schlagen.