Bericht über die Arbeit
des Vereins Pomost

anläßlich des Treffens der
Posener Heimatkreise
Meseritz, Birnbaum und
Schwerin/Warthe in Paderborn
am 5. bis 6. Mai 2018

von Tomasz Czabanski

Liebe Heimatfreunde!
Diese Begrüssungsform ist voll berechtigt – Ihr seid unsere Freunde, ja – eigentlich sind wir schon eine Familie geworden. Zum sechzehnten Mal begegnen wir uns zum Heimatreffen. Es ist schon ein dicker Geschichtsband entstanden – aus unseren Gesprächen, unseren gegenseitigen Anregungen, dem Meinungsaustausch und vor allem aus wahren Zeichen der Freundschaft.
Diese gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen, diese sechzehn Jahre unserer Freundschaft und Zusammenarbeit, geben auch Zeugnis von der menschlichen Vergänglichkeit.

Heimattreffen Paderborn 2018 Wie viele von uns sind schon gegangen? Im letzten Jahr selbst unsere unvergessenen und lieben Gretel Lehman, Joachim Schmidt, Leonhard von Kalckreuth und noch andere. Sie bleiben in unserer lieben Erinnerung und im frommen Andenken. Wir müssen nun weiterleben und wollen uns als Erben jener, die vor uns gegangen sind, verstehen.

Der Verein POMOST hat im Jahr 2017 an 84 Stellen in verschiedenen Ortschaften Polens gearbeitet. Aus den aufgefundenen Gräbern haben wir sterbliche Hüllen von insgesamt 1344 Soldaten exhumiert. Sie alle wurden vor zwei Wochen unter großer Feierlichkeit in ordentlichen Gräbern beigesetzt. Die meisten von ihnen waren Opfer des Kriegsgefangenenlagers in Landsberg an der Warthe und des Arbeitslagers in Schwetz an der Weichsel.
Sowohl in Landsberg als auch in Schwetz werden unsere Arbeiten immer noch fortgesetzt, in diesem Jahr beabsichtigen wir im Wald bei Blesen zu arbeiten, außerdem in Meseritz und am Weg Politzig-Betsche, wo wir weitere Stellen mit Massengräbern gefunden haben. Geplant sind auch Exhumierungen auf dem Friedhof in Schwerin an der Warthe.

Liebe Heimatfreunde!
Tief berührt hat uns die Schändung des Kreuzes auf dem evangelischen Friedhof in Tirschtiegel. Unser Herz blutet wie Eures. Denn wir waren ja doch in der Gruppe der Initiatoren zur Renovierung und Einweihung des Friedhofs – zusammen mit Gretel Lehmann, zusammen mit Thea und Joachim Schmidt, zusammen mit Brunfriede, Ulla und Albrecht Fischer von Mollard. Wir haben alle damals im Zeichen der Versöhnung etwas Besonderes in Tirschtiegel gemacht.
Es tut uns weh, daß so etwas in der Heimat des polnischen Papstes passiert. Nun wollen wir hoffen, daß es keine geplante Aktion, sondern ein Unsinn örtlicher Dummköpfe war. Nach ein paar Besuchen in Tirschtiegel, nach Begegnungen und Gesprächen sowohl mit dem Bürgermeister und dem Gemeindepfarrer, sind wir uns dessen fast sicher.
Wie das Beispiel von Tirschtiegel zeigt, dürfen wir uns in keinem Moment auf den Lorbeeren ausruhen. Wir müssen ständig an der Versöhnung und dem Frieden arbeiten. Denn auf dieser Erde wird uns Nichts für die Ewigkeit gegeben. Man muß sowohl die Freiheit, als auch den Frieden und die Freundschaft immer pflegen und immer um sie kämpfen.
Deswegen möchte ich betonen, daß wir Euch – als Heimatkreis Meseritz – unbedingt brauchen. Daß wir Euch, als wertvolle Persönlichkeiten brauchen. Jeden von Euch!

Ich mit meinem Verein oder Malgorzata mit ihren Forschungen und Studenten können es allein nicht schaffen, auch Andrzej Kirmiel allein bestimmt nicht.
Wir brauchen euch und euer Engagement.
Wir sind alle ja doch Erben unserer Vorfahren, Erben unserer großen Brückenbauer, wie Ernst Hoffmann, Leonhard von Kalckreuth, Gretel Lehmann, Joachim Schmidt!

Und unsere Aufgabe ist, ihre Ideen und ihr Werk weiter zu tragen und weiter zu verwirklichen. Die polnisch-deutsche Versöhnung ist eine der wichtigsten Angelegenheiten – für uns, für unsere Kinder, für unsere Enkelkinder. Und vor allem für unsere beiden Völker!
Ich bedanke mich bei Euch für die Einladung nach Paderborn, ich bedanke mich auch im Namen von Malgorzata für viele Anregungen und Gespräche. Genießen wir hier in Paderborn die gemeinsame Zeit!
Gott behüte Euch! Gott behüte Deutschland und Polen!



Grußwort des Stellvertretenden Landrats von Paderborn
Bericht über die Arbeit von Pomost von Tomasz Czabanski
Verkauf der Ortsnamen-Metallschilder für die Heimatreffen: Das Windhundprinzip