Feldpost aus Pieske
von Matthias Ziefer – Fotos: Archiv Ziefer

Hier stelle ich Euch ein Ausbildungslager vor, das vom Ausmaß auf Grund seiner Größe eher unscheinbar wirkte, aber trotzdem eine wichtige Rolle für die Ausbildung sowie für den Nachschub von Kraftfahrern für das Heer spielte. Das Lager „Pieske“ , wie es genannt wird, liegt links an der Straße von Meseritz kommend kurz vor dem gleichnamigen Ort (ca. 400m).

Feldpost aus Pieske


In diesem Lager befand sich die Fahr-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung 3. Aufgestellt wurde diese Einheit als Fahr-Ersatz-Abteilung am 27. August 1939 in Fürstenwalde an der Spree im Wehrkreis III. Unterstellt war diese Einheit der Division 163 bis zum 29. November 1939. Ab dem 30. Nov. 1939 kam die Fahr-Ersatz- Abteilung 3 dann zur Division 143 und wurde in der Kaserne der ehemaligen II. Abteilung vom Kavallerie-Regiment 9 Fürstenwalde untergebracht. Am 23. Juni 1941 unterstand die Abteilung der Division 153 (Potsdam). Diese Division war für sämtliche Ersatztruppen im Wehrkreis III verantwortlich. Bis dato ist mir noch keine Ansichtskarte vom Lager Pieske bekannt!

Diese Ansichtskarte hier wurde wahrscheinlich aus dem Regenwurmlager mitgenommen und in Pieske geschrieben, was der Kastenstempel verdeutlicht. Beide Lager trennten nur ca. 1,5 km Luftlinie. Hier handelt es sich im Absender um die 1. Ausbildungsschwadron der Abt. Beim Tagesstempel handelt es sich um einen Kreisstegstempel älteren Datums,welche noch bis Ende 1943 benutzt wurden.


Feldpost aus Pieske Feldpost aus Pieske Da das Lager Pieske auf Grund der geringen Größe über keine eigene Reichspoststelle verfügte, gab es auch keinen Reichspoststempel mit Angabe der militärischen Einrichtung, so wie z.B. bei den größeren Lagern wie das Regenwurmlager oder Tiborlager. Um dennoch alle Merkmale einer Feldpost zu erfüllen, wurden zusätzlich Kasten- oder Zeilenstempel für die militärischen Einrichtungen geschaffen. Optimale Ausführung einer Feldpost zeigt das folgende Beispiel vom 10.9.1943. Alle Einheiten, die sich im Reichsgebiet befanden, hatten offene Dienststellen-Angaben, die im Fronteinsatz dagegen waren mit einer fünfstelligen Fp. Nr. versehen.
Die Fp. Nr. war eine Verschlüsselung für jede einzelne Einheit. Am 1. Oktober 1942 wurde die Abteilung geteilt. Es entstand je eine Fahr-Ersatz-Abteilung 3 und eine Fahr-Ausbildungs-Abteilung 3. Und wieder änderte sich die Unterstellung, ab dem 1. Oktober 1942 unterstanden sie der Division 463. Am 11. Februar 1943 wurden die beiden Abteilungen in Fürstenwalde, Wehrkreis III zusammengelegt. Es entstand die Fahr-Ersatz- und Ausbildungs- Abteilung 3. Ab dem 1. Juni 1943 erfolgte erneut eine neue Unterstellung, sie kamen zur Division 433. Ab September 1943 war das Lager Pieske bei Meseritz im WK III, die neue Heimat der Abteilung.


Feldpost aus Pieske Feldpost aus Pieske

Noch etwas zum Bau des Lagers: 1935 begann der große Bauboom am Ostwall. In diesem Zuge soll auch dieses Lager errichtet worden sein. In den Messtischblättern von 1936, wie in diesem Fall „Tempel“ Maßstab 1:25 000, ist das Lager Pieske bereits eingezeichnet.

Nun liebe Leser, ich hoffe, ich konnte Ihnen wieder ein wenig Erinnerung mit diesem Beitrag nahe bringen. Für militärische Bilder und Dokumente aus unserem Heimatkreis habe ich immer Interesse für mein Archiv, auch dann, wenn es nur Kopien sind. Sehr interessant wären für mich Fotos über den Bau von Bunkeranlagen und Lagern.


Wie immer bin ich an neuer Feldpost aus dem Kreis Meseritz interessiert. Auch für militärische Bilder und Dokumente aus unserem Heimatkreis habe ich immer Interesse für mein Archiv. Sehr interessant wären für mich Fotos über den Bau von Bunkeranlagen und Lagern.
Ob Kopie oder Original, alles ist bei mir dankend willkommen. Angebote erbitte ich unter.

Matthias Ziefer,
Gartenstr. 21 i, 01156 Dresden,
Tel.: 0172 – 36 58 58 6
Mail: knisterkiste@web.de