Das 8. Dreiertreffen der
Posener Heimatkreise
Meseritz, Birnbaum und
Schwerin/Warthe in Paderborn
am 5. bis 6. Mai 2018


Text:
Dr. Martin Sprungala
Fotos:
Dr. M. Sprungala, D. Radomski

Vorstand und Beirat reisten bereits am Freitag, den 4. Mai 2018, an. Anders als früher konnte mich Herr v. Kalckreuth nicht mehr abholen. Er weilt nicht mehr unter uns – und seine Erkrankung begann ausgerechnet zum Heimattreffen 2017 in Perleberg, so daß der Heimatkreis nun schon ein zweites Mal auf ihn verzichten muß. Man merkte es sehr deutlich, daß die drei im letzten Jahr verstorbenen Leistungsträger und Verdienten dem Heimatkreis fehlen. Aber im nachhinein kann ich resümieren, daß deutlich ein starker Geist des Fortsetzens der Arbeit spürbar war.
Analog zu den Rundfahrten durch die Prignitz hatte der im September neu gewählte stellvertretende Vorsitzende Joachim Gladisch vorgeschlagen, auch in Paderborn eine Rundfahrt zu organisieren. Da sagten Vorstand und Beirat natürlich nicht nein, denn seit vielen Jahren finden die Heimattreffen in Paderborn statt, doch man hatte eigentlich nie Zeit, sich die Stadt und ihr direktes Umland einmal genauer anzusehen – dabei lohnt sich das wirklich!
Bereits am Freitagnachmittag sollten wir in unsrem Quartier im Hotel Manu in der Detmolder Straße sein. Nach und nach trafen auch die weitest gereisten ein. Auch die Gäste aus Polen erreichten ihr Ziel wohlbehalten.
Der Meseritzer Museumsleiter war mit seiner Frau Irena und dem Mitarbeiter und Freund des Heimatkreises, Wojtek Derwich, bereits seit einigen Tagen in Nordrhein-Westfalen. Sie waren zu einem Arbeitsgespräch in der Martin Opitz-Bibliothek, die ein enger Kooperationspartner des Heimatkreises und auch des Museums in Miêdzyrzecz ist.
Anschließend fand auch noch ein Treffen mit dem Ehepaar Fischer v. Mollard statt. Da war es natürlich selbstverständlich, daß man den Gästen aus Polen die Wuppertaler Schwebebahn zeigt. Auch die Gäste aus Posen (Poznan), Tomasz Czabanski und seine Schwester Prof. Dr. Malgorzata Rosada-Czabanska mit ihrem Mann Pawel waren eingetroffen.


Heimattreffen Paderborn 2018
Besichtigungsfahrt in und um Paderborn
Für 15.30 Uhr hatte Joachim Gladisch einen Bus bestellt, der uns in die Paderborner Innenstadt brachte, wo wir auf dem Weg zum Dom den Stadtführer Herrn Zacharias, einen pensionierten Lehrer, aufnahmen.
Die Führung begann direkt im Hof des Kreuzganges des Doms, der Grablege des Domkapitels. Er führte aus, daß niemand behaupten könne, in Paderborn gewesen zu sein, der nicht das Drei-Hasen-Fenster hier gesehen hat. Herr Zacharias erklärte, daß die drei Hasen insgesamt nur drei Löffel haben, aber jeder sichtbar auf dem Bild zwei. Die Deutung dieses Symbols verweist auf vermutlich vorchristliche Zeit, denn der Hase gilt auch als Symbol für Fruchtbarkeit. Anschließend begaben wir uns in den Dom und erfuhren viel Interessantes über dessen Baugeschichte. Wie unser Reiseführer ausführte, konnte er sich nur auf wenige Aspekte konzentrieren, denn sonst hätte er allein hier über fünf Stunden reden können.
Ausführlich erklärte er uns das Fürstenberggrabmal des Fürstbischofs Dietrich von Fürstenberg im Stil des Manierismus, einer Frühform des Barock. Mit einer Höhe von 14,24 Metern gilt es als das größte Grabmal nördlich der Alpen. Auch für die polnischen Gäste konnte Herr Zacharias einen sogar noch ziemlich neuen Bezug aufweisen. Im Seitenschiff befindet sich eine Reliquie des erst vor wenigen Jahren heiliggesprochenen polnischen Papstes Johannes Paul II. Es handelt sich um einen Blutstropfen von ihm, darüber ein Plastik mit seinem Antlitz. Von der Existenz dieser Reliquie hatte ich bereits vor kurzem aus der Paderborner Bistumskirchenzeitung „Der Dom“ erfahren, denn weitere Blutreliquien hatte man in meiner Kirchengemeinde zeitweise ausgestellt.

Heimattreffen Paderborn 2018Nach der Besichtigung des Doms ging es mit dem Bus weiter nach Schloß Neuhaus, dem einstigen Wohnsitz der Fürstbischöfe und von dort zu den Fischteichen, die heute ein Naherholungsgebiet der sehr grünen Stadt Paderborn sind. Gesehen haben sollte man auch die ehemalige Verwaltungszentrale der Computerfirma Nixdorf, die heute als Heinz-Nixdorf-Forum ein bekanntes Museum für die frühe Computergeschichte ist.
Auf dem Rückweg zum Hotel ging es vorbei an der Firma Benteler, die sich seit Jahren zu einem der großen und führenden Autoteilezulieferer entwickelt hat. Auch am Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn kamen wir vorbei. Den Rest des Abends verbrachten wir in geselliger Runde und tauschten uns mit den polnischen Gästen über Neuigkeiten in der alten und neuen Heimat aus.


Die Vorstands- und Beiratssitzung
Am nächsten Morgen (5.5.2018) begaben wir uns um 11 Uhr zum Schützenhaus, um den Fahnensaal zu schmücken, damit er seinem Namen gerecht wird. Die Fahnen der Stadt Meseritz und des Landkreises Paderborn wurden aufgehängt und die Wappentafeln der drei Heimatkreis-Landkreise.
Inzwischen war auch das ebenfalls 2017 neu gewählte Beiratsmitglied Dr. Wolfgang Kessler eingetroffen. Um 12 Uhr trafen sich die Vorstands- und Beiratsmitglieder im „Blauen Zimmer“ zu ihrer jährlichen Sitzung. Albrecht Fischer v. Mollard eröffnete daraufhin den offiziellen Teil der Sitzung und nahm die Totenehrung vor.
Er erinnerte an den schweren Verlust, den der Heimatkreis im vergangenen Jahr erlitten hat. Bereits zu Jahresbeginn war die Ehrenvorsitzende Gretel Lehmann verstorben. Ihr folgte dann Joachim Schmidt und dann ganz überraschend der langjährige Vorsitzende Leonhard v. Kalckreuth. Anschließend erfolgte durch den Schatzmeister Aribert Heinrich der wie immer vorbildliche Finanzbericht für das Kalenderjahr 2017. Er betonte, daß die Finanzlage nicht so bedenklich sei, wie er zuletzt bei der außerordentlichen Vorstands- und Beiratssitzung in Troisdorf im Sept. 2017 befürchtet hatte.
Er dankte dafür den Mitgliedern, daß sie ihren Heimatkreis so gut unterstützen und rief dazu auf, in den Bemühungen nicht nachzulassen, damit der Verein auch den Rest des Jahres gut übersteht. Auch in diesem Jahr wurde eine Erinnerung an die Solidarität von säumigen Beitragsspendern verschickt. Der Vorsitzende folgte darin dem Beispiel seines Vorgängers und lobte den Erfolg dieser Aktion.

Den Kassenprüfungsbericht verlas Dietrich Radomski. Die Kassenprüfung durch ihn und Andreas Heinrich hatte keine Beanstandungen erbracht und bestätigte eine vorbildliche Geschäftsführung so daß der Vorstand einstimmig entlastet wurde.
Im sich anschließenden Bericht über die Arbeit der Heimatgruß-Redaktion dankte der Vorsitzende Thea Schmidt dafür, daß sie die gemeinsame mit ihrem Mann erbrachte Arbeit jetzt allein so erfolgreich fortsetzt. So wie sein Vorgänger unterstützt Herr Fischer v. Mollard sie als Lektor der Texte.
Weiterhin wurde den Anwesenden die Entwicklung des Bezieherkreises und der Herstellungskosten dargestellt. Frau Schmidt beklagte, die rückläufige Zahl eingehender Beiträge und betonte, die rückläufige Zahl an Beziehern des HGr beeinflußt die Druckkosten nur gering. Über die Entwicklung der Nutzung der Internetseite des Heimatkreises „www.heimatkreis-meseritz.de“ berichtete wie seit Jahren bereits Dr. Martin Sprungala. Durch den neuen Providervertrag und den technischen Umzug im November 2017 ergaben sich für das vergangene Jahr (Juni 2017 bis Anfang Mai 2018) zwei Statistiken, da die neue Webpräsenz volljährlich protokolliert. Daher konnten auch durch die Umstellung keine präzisen Daten für den Dezember dargestellt werden.
Insgesamt sind die Besucherzahlen über das Jahr erfreulich konstant hoch geblieben. Ein Vergleich gegenüber 2016/17 zeigt nach einer Phase unrealistischer Besucherzahlen durch eine technische Panne (bis Sept. 2016) gleichbleibende monatliche Zugriffszahlen. Derzeit benutzt die Internetpräsenz 556 MB Speicher (für Webdateien, E-Mail und Sicherungskopien) von 1 GB bei tro.net. Es ist also noch Platz für weitere interessante Texte und Bilder. Anhand des Beispielmonats März stellte Dr. Sprungala die Entwicklung und den detaillierten Nutzer-Zugriff auf die Inhalte der Internetpräsenz dar.

Nach einem gemeinsamen Spargelessen ging die Sitzung dann mit dem Punkt „Publizistische Projekte“ weiter. Dr. Wolfgang Kessler, der frühere Leiter der Martin-Opitz- Bibliothek, hat seinen Auftrag der bibliothekswissenschaftlichen Erfassung aller Publikationen über den Altkreis Meseritz und auch die Erfassung der Beiträge aus dem „Heimatgruß“ fast fertiggestellt.
Er rechnet damit, daß er dem Heimatkreis im September 2018 die fertige Arbeit überreichen kann. Der Vorsitzende Fischer v. Mollard war voll des Lobes und begeistert über das Arbeitsergebnis und seine zu erwartenden Effekte.
Im Anschluß wurde der Punkt „Ablauf des Treffens“ und die noch anstehenden Arbeiten für den nächsten Tag besprochen, ehe nach dem Punkt Verschiedenes die Sitzung um 15 Uhr beendete werden konnte.


Nachmittag des Wiedersehens mit Übergabe
von drei Kirchenmodellen

Im Fahnensaal trafen sich ab 15 Uhr bereits die ersten Heimatfreunde zu Begegnungen und Gesprächen. Zu ihnen stießen nun der Vorstand und Beirat. Auch die Gäste aus Posen waren bereits anwesend. Vom Patenkreis Paderborn trafen die Museumsleiterin Kirsten John-Stucke mit ihrer Mitarbeiterin Frau Cathrin Tegethoff, Mitarbeiterin im Bereich Objektdokumentation und Archiv, kurz vor 16 Uhr ein.

Heimattreffen Paderborn 2018Herr Fischer v. Mollard hatte sich im letzten Jahr an Frau Tegethoff mit dem Plan gewandt, die drei Kirchenmodelle von Alfons Latzke, die sich noch im Archiv der Wewelsburg befanden, dem Museum in Meseritz als Dauerleihgaben zu übergeben. Sie betonte damals, für einen Museumsmitarbeiter sei jeder Verlust von Archivalien und Ausstellungsstücken schmerzhaft, zumal Alfons Latzkes Arbeiten ganz hervorragend gearbeitet seien.Es handelt sich um die evangelischen Kirchen in Ober-Görzig (Gorzyca), Klastawe (Chlastawa) und Meseritz.

AHeimattreffen Paderborn 2018nschließend unterschrieben die drei Partner, HKr Meseritz e.V., Museum Meseritz und
Kreismuseum des Patenkreises Paderborn, feierlich
den Dauerleihvertrag.
Nach Abschluß des Nachmittags des Wiedersehens
begaben wir uns zurück ins Hotel Manu, zum
Abendessen und weiteren Gesprächen.


Die Feierstunde des Heimattreffens
Auch am 6. Mai 2018 herrschte wieder bestes Sonnenwetter. Nach dem gemeinsamen Frühstück fuhren wir zum Schützenhof. Es war klar, daß die Reihen der Heimatfreunde immer lichter werden. Der Ferrari-Saal kann schon längst nicht mehr gefüllt werden, aber der festlich geschmückte Fahnensaal war noch gut besetzt.
Der Heimatkreis Schwerin a. d. Warthe hatte Erfreuliches zu berichten. Nach dem Rückzug seines bisherigen Vorsitzenden Adalbert Hauck war es den Mitglidern auch dieses Mal – wie nach dem Tod des Vorsitzenden Gerhard Schwarz (gest. 5.8.2015) gelungen, einen Nachfolger zu finden. Der bisherige Betreuer der Heimatkreisdatei, Herbert Worner, ist frisch gewählter neuer Vorsitzender des Heimatkreises Schwerin (Warthe).

Heimattreffen Paderborn 2018Vor dem Schützenhof erwarteten wir die Ankunft des stellvertretenden Landrats Wolfgang Weigel und machten vor Beginn der Veranstaltung ein Gruppenfoto mit den Vorsitzenden. Den Auftakt der Veranstaltung machte eine musikalische Einlage der beiden Musikerinnen. In seiner Begrüssungsansprache hieß der Vorsitzende, Albrecht Fischer v. Mollard, alle Heimatfreunde im Fahnensaal willkommen. Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, Herrn Worner zu seinem neuen Amt zu gratulieren und wünschte ihm zu seiner Aufgabe viel Glück und Erfolg und Gottes Segen.

Im Folgenden gedachte er der Verluste der beiden Heimatkreise in den vergangenen Jahren und betonte, daß er „als Grünschnabel“ sich selbstverständlich an die langjährigen Gepflogenheiten halten werde und begrüsste als erstes die Vertreter des Patenkreises.
Er sprach die 33-jährigen Patenschaft an und freute sich darüber, daß der Heimatkreis aus dem Kreishaus kein „Paderborn first – Paderborn first“ hört, sondern die Patenkinder weiterhin unterstützt werden.
Neben dem stellvertretenden Landrat begrüsste er die weiteren Ehrengäste vom Patenkreis Frau John-Stucke und Herrn Struckmeier vom Kulturamt des Kreises Paderborn und erinnerte an die gestrige Übergabe der drei Kirchenmodelle. Weiterhin dankte er dem Ensemble der Kreisschule Paderborn unter der Leitung von Frau Annett Bechmann und ihren beiden Musikerinnen Esther Rhode (Geige) und Margita Raab (Klavier), die die Feierstunde mit ihren Darbietungen umrahmten. Der Vorsitzende begrüsste die Gäste aus Polen, die „Auslandskorrespondentin“ Frau Prof. Dr. Malgorzata Czabanska-Rosada und ihren Mann Pawel, weiterhin den Vorsitzenden des Vereins POMOST, Tomasz Czabanski, ebenso den Museumsleiter Andrzej Kirmiel, der sich am Vortag einen grippalen Infekt zugezogen hatte und das Bett hüten mußte. Des weiteren begrüsste er dessen Frau Irena und den langjährigen Freund des Heimatkreises Wojtek Derwich. Last but noch least begrüsste er „einen Wanderer zwischen den Welten bzw. zwischen den Heimatkreisen. Es ist der seit fast 20 Jahren dem Heimatkreis eng verbundene Historiker und Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel- Warthe, Dr. Martin Sprungala“. Es schloß sich eine weitere Darbietung der beiden jungen Musikerinnen an.


Heimattreffen Paderborn 2018Anschließend folgte das Grußwort des stellvertretenden Landrats von Paderborn, Wolfgang Weigel. Er begrüsste die Angereisten und erinnerte an die schon längere gemeinsame Geschichte zwischen den Heimatkreisen und Landkreis Paderborn.
Bereits am 28. September 1966 beschloß der Kreistag des Kreises Paderborn, grundsätzlich eine Patenschaft mit den Heimatkreisen Meseritz und Schwerin einzugehen. Der Sache nahm sich der Kreisbeirat für Vertriebenen- und Flüchtlingsfragen an. Die Verhandlungen zogen sich über fünf Jahre hin und am 12.10.1971 empfahl er dem Kreistag eine Patenschaft einzugehen. Doch die Diskussion um die Gebietsreform im Paderborner Land, die zum 1. Januar 1975 zur Zusammenlegung der Kreise Paderborn und Büren führte, verzögerte die Umsetzung. Erst im Dezember 1984 beschloß der Kreistag die Patenschaft und im Mai 1985 wurde die Urkunde anläßlich des Heimattreffens ausgetauscht. Die Patenschaft stand und steht auf einer soliden Basis mit wesentlichen inhaltlichen Aspekten.

Anstelle des erkrankten Andrzej Kirmiel hielt Wojtek Derwich – übersetzt von Wanda Gladisch – das Grußwort des Meseritzer Museumsleiters. Er dankte für den Erhalt der drei Kirchenmodelle und betonte, daß das Museum eine Brücke, ein Verbindungsstück, zwischen der Stadt und den heutigen Bewohnern sei. Er dankte für die interessante und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Museum Wewelsburg und die daraus erwachsene Freundschaft.

Heimattreffen Paderborn 2018Nach einem weiteren musikalischen Vortrag folgte der Bericht von Tomasz Czabanski über die Arbeit des Vereins POMOST. Er erinnerte daran, daß es bereits die 16. Begegnung mit dem Heimatkreis sei, das bedeute für ihn und seine Mitarbeiter 16 Jahre Zusammenarbeit und Freundschaft. Auch er erinnerte an die vielen bereits verstorbenen Freunde, die sie in diesen Jahren verloren haben.
Vor wenigen Wochen hat er eine Vielzahl von Exhumierten des letzten Arbeitsjahres würdig beerdigen können. Sie stammten zumeist aus Massengräbern des brandenburgischen Kriegsgefangenenlagers in Landsberg a. d. W. (Gorzów Wlkp.) und des westpreußischen Arbeitslagers Schwetz a. d. Weichsel (Swiecie).
In diesem Jahr sind Grabungen in Brätz (Brojce) und Schwerin/ W. geplant. Er und seine Mitarbeiter waren schockiert über die Schändung des Kreuzes in Tirschtiegel und haben sofort die Stadtverwaltung kontaktiert. Im Juni wird das Kreuz dann erneuert und neu geweiht werden.
Tomasz betonte: „Polnisch-deutsche Verständigungen sind die wichtigste Aufgabe für uns, unsere Kinder und Nachkommen“ und dankte mit den Worten: „Gott behüte Euch. Gott behüte Deutschland und Polen.“ Albrecht Fischer v. Mollard bestätigte diese Aussage und bekundete: Es kommt auf jeden Einzelnen an. Anschließend rief er dazu auf, die Arbeit des Vereins POMOST durch eine Spende zu unterstützen. Bei der folgenden Sammlung kamen 423 Euro zusammen.

Heimattreffen Paderborn 2018Anschließend verlieh der Vorsitzende drei silberne Ehrennadeln für besondere Verdiensteum den HKr Meseritz: an das langjährige Beiratsmitglied Ute Wilken und an das Ehepaar Joachim und Wanda Gladisch. Zur Überraschung des Vorsitzenden bat der Senior im Vorstand und Beirat nun ums Wort und verlieh im Auftrag des Vorstands die Goldene Ehrennadel an den neuen Vorsitzenden Albrecht Fischer v. Mollard.
Das schon zur lieben Tradition gewordene geistliche Wort von Diakonisse Schwester Oberin i. R. Brigitte Baller mußte in diesem Jahr leider entfallen, da sie schon seit längerer Zeit krank ist und nicht reisen kann.

Heimattreffen Paderborn 2018Heimattreffen Paderborn 2018

Stattdessen übernahm Aribert Heinrich die Totenehrung. In sehr bewegenden Worten erinnerte er an die Verstorbenen aus den Reihen des Heimatkreises, stellvertretend nannte er den verstorbenen Vorsitzenden Leonhard v. Kalckreuth. Weiterhin erinnerte er an die Toten des Jahres 1945, die auf der Flucht zwischen Obra, Warthe und dem Raum Berlin zu Tode kamen. Er erinnerte in diesem sehr würdigen Rahmen auch an die Toten durch die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes, an die Nachbarn von einst, die jüdischen Opfer des Holocaust und die vielen polnischen Toten.
Es folgte ein weiteres Musikstück der Musikerinnen.

Das Schlußwort der Feierstunde hielt der stellvertretende Vorsitzende des Heimatkreises Schwerin, Paul Spiller. Er erinnerte daran, daß die Schweriner nun bereits ihr 21. Bundestreffen gefeiert hätten, seit sie vor 42 Jahren erstmals Gäste in der Pader-Stadt waren.
Die Reihen haben sich seither spürbar gelichtet, stellte er fest, aber die Vertreibung von 1945 ist nun auch schon über 70 Jahre her und diejenigen, die sich noch mit Bewußtsein daran erinnern können, sind damit schon an die 80 Jahre alt.
Er erinnerte an die gemeinsame Zusammenarbeit mit dem Landkreis Paderborn mit den polnischen Gästen, besonders dem gemeinsamen Freund Tomasz Czabanski und mit dem Heimatkreis Meseritz. Er bedauerte, daß der Bürgermeister von Skwierzyna verhindert war und nicht kommen konnte und dankte lobend: „Aber auf die Meseritzer und ihre polnischen Freunde kann man sich verlassen.“

Heimattreffen Paderborn 2018
Kranzniederlegung am Kreishaus
Anschließend fuhr ein Großteil der Heimatfreunde zum Kreishaus, um dort am Gedenkstein an der traditionellen Kranzniederzulegung teilzunehmen. Auch der Gedenkstein ist inzwischen in die Jahre gekommen, hatte Joachim Gladisch festgestellt und sich um die Reinigung und Versiegelung des empfindlichen Sandsteins gekümmert.
Gemeinsam legten der stellvertretende Landrat des Patenkreises und die beiden Vorsitzenden der Paten den Kranz nieder und Albrecht Fischer v. Mollard hielt eine kurze Ansprache. Er nannte den Stein ein „Mahnmal gegen Krieg und Gewalt in der Vergangenheit und unterstrich seine Bedeutung, die er auch in Zukunft haben werde.
„Von hier aus können unsere Gedanken in die Ferne schweifen, sie können zurück in die eigene Jugend gehen, die Zeit vor der Flucht in den Westen wieder öffnen.“
Er gedachte aller Menschen, die durch Krieg, Terror und Gewalt ihr Leben lassen mußten, den Landsleuten, die bei Deportation, in Arbeitslagern, bei Flucht und Vertreibung zu Tode kamen.
„All unseren Toten wollen wir mit einer Schweigeminute ein ehrendes Andenken bewahren.“
Nach dem offiziellen Teil folgte die Zeit der Gespräche mit Mittagessen und Kaffeetafel. Nach und nach löste sich die Runde auf und alle begaben sich auf den Heimweg.

Das nächste Heimatkreistreffen wird am 18. Mai 2019 in Perleberg stattfinden.



Grußwort des Stellvertretenden Landrats von Paderborn
Bericht über die Arbeit von Pomost von Tomasz Czabanski
Verkauf der Ortsnamen-Metallschilder für die Heimatreffen: Das Windhundprinzip