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Volkstrauertag an der Plattenburg
Ort der Stille und der Trauer
Fotos und Text: Helmut Kahl
Heimatfreunde aus der Prignitz sowie ehemalige
Mitglieder des BdV Perleberg trafen sich am Volkstrauertag
am Gedenkstein an der historischen
Plattenburg zu einer Gedenkstunde.
Dieser Ort der Stille und der Trauer ist
zugleich ein Ort der Erinnerung und der Mahnung
an Krieg, Flucht und Vertreibung. Sie gedachten
der millionenfachen Opfer der Kriege des letzten
Jahrhunderts und legten einen Kranz des Heimatkreises
Meseritz e.V. und der Kreisgemeinschaft
Birnbaum sowie Blumengebinde nieder.
Diese Gedenkstätte wurde am 8. Juli 1995
auf Initiative des „Bundes der Vertriebenen“ eingeweiht.
Der Findling vor der historischen Wasserburg,
deren Gebäude nach 1945 als Flüchtlingsunterkunft
dienten, trägt die Inschrift:
ZUR ERINNERUNG
AN OPFER UND LEID
DURCH FLUCHT
UND VERTREIBUNG
ALS FOLGE DES
2. WELTKRIEGES
BUND DER VERTRIEBENEN
PERLEBERG
Diesen Ort der Erinnerung zu erhalten, mahnte Herybert Schulz, Beiratsmitglied und Betreuer des Heimatkreises Meseritz für die Prignitz. „Wir als Erlebnisgeneration sind älter geworden und unsere Reihen haben sich bereits stark gelichtet“.
Namens des Heimatkreises habe er die Patenschaft über diese Gedenkstätte übernommen, sagte Schulz.
71 Jahre danach erinnern wir uns, wie ab
Februar 1945 die Flüchtlingstrecks nach Perleberg
kamen und teilweise gen Westen weiterzogen.
Nach der Einweisung in die Dörfer und Städte der
Prignitz mußte das Leben mit Hilfe der ortsansässigen
Bevölkerung weitergehen.
Ab Februar 1945 hatten die Kommunen den
Auftrag, alle Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten
zu registrieren. Eine Analyse dieser Verzeichnisse
über die Gemeinde Pirow in der
Westprignitz (302 Einwohner 1939) ergab, daß 380
Personen registriert wurden, davon 145 aus dem
Kreis Meseritz und 104 aus Außig/Sudetenland.
Es ist kein Vergleich mit den heutigen weltweit
65 Millionen Kriegsflüchtlingen. Wir leben in
Zeiten, in denen wir Opfer einer neuen Art von
Krieg beklagen. Es sind Opfer hinterhältig agierender
Mordbanden. Es sind Terroristen, die im Namen
eines islamistischen Fundamentalismus zum
Kampf gegen die Demokratien, gegen universelle
Werte aufrufen.
Wir beugen unser Haupt vor den Toten, niemals
aber beugen wir uns dem Terror.
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