Das Jahrbuch Weichsel-Warthe 2023 ist erschienen!
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Das 69. Jahrbuch ist erstellt und wurde im September 2022 gedruckt! Angesichts der aktuellen politisch-militärischen Ereignissen in der Ukraine, einem der Herkunftsgebiete der LWW-Mitglieder wurde das Motto des diesjährigen Jahrbuchs: „Deutsche Spuren in Polen und der Ukraine“ umgewidmet in: „Solidarität mit den Ukrainern“.

Von Dr. Martin Sprungala

Jahrbuch Weichsel-Warthe 2019Gefühlt ebbt die Corona-Pandemie ab, zumindest hofften viele nach dem Impfmarathon darauf, da holte uns die zweite Weltkrise ein, der russische kriegerische Überfall auf die Ukraine. Die Bilder aus dem Osten löst bei vielen böse Erinnerungen an Flucht und Vertreibung nach 1945 aus. Daher zeigt das Titelbild den Friedenswunsch und die Bereitschaft zur Solidarität auch der LWWMitglieder. Auf der Rückseite ist endlich wieder ein Foto von der 2022 durchgeführten Bundeskulturtagung zu sehen.
Seit zwei Jahren ruft der Redakteur des Jahrbuchs die Autoren dazu auf, die freie Zeit während der Pandemie zu nutzen, um Beiträge zu Papier zu bringen, die sie schon lange schreiben wollten.Wie bereits im vergangenen Jahrbuch ist dieses dicker als die sonst üblichen Ausgaben.
In der Rubrik „Bunte Seiten“ konnten wieder Bilder aus Veranstaltungen der LWW in der letzten Zeit abgedruckt werden, auch von der wieder stattgefundenen Bundeskulturtagung 2022.

Die Vignetten im Kalendarium zeigen Bilder von Begegnungen der LWW mit der Ukraine und ihren Umsiedlergruppen.
Thema der Tagung 2022 war das Erbe der Deutschen aus Polen und was daraus wird. Auch wenn er mancherorts umstritten ist, so ist das Lebenswerk von Kurt Lück noch immer nicht wissenschaftlich bewertet. Hanno Schult widmet sich diesem Mann, der bei den Altvorderen in der LWW einen guten Ruf hatte. „In Memoriam. Zum 80. Todestag des Siedlungs- und Volkstumsforschers Dr. Kurt Lück (1942- 2022). Sein Werk und Schaffen, Versuch einer Bilanz“.

Dem Bemühen der LWW, als Zeitzeugen Auskunft zu geben, thematisiert der Beitrag von Prof. Dr. Erich Müller. Der Titel mag verwirren, aber der Untertitel klärt, worum es geht: „Eine blonde Provinz“. Ein Film über den Warthegau und das vergebliche Bemühen, dabei mitzuwirken. Dieser Artikel ist gleichzeitig eine Reminiszenz an Dr. Ursula Mechler, deren vergebliches Bemühen hier geschildert wird.

Auch der Zeitzeuge Dr. Helmut Wurche stellt seine Erfahrungen und die seiner Familie der Nachwelt in seiner Darstellung „Das polnisch-deutsche Verhältnis 1919-1945. Ein Erlebnisbericht aus eigenen Erinnerungen und Berichten meiner Eltern“ zur Verfügung. Deutsche aus dem LWW-Gebiet gibt es sogar im fernen Sibirien, erfuhr der Verein Mutterkolonie Neudorf und Tochterkolonien (Bugholendry) e. V. erst vor wenigen Jahren.
Der Vereinsvorsitzenden Elke Blank gelang es, von Bewohnern den Beitrag „Die sibirischen Bugholendry in Pichtinsk“ zu bekommen und beleuchtet damit eine weitgehend vergessene Gruppe deutscher Siedler.

Harald Schäfer hat gleich zwei Themen aus der Posener Vergangenheit aufgegriffen: „Flieger, grü.‘ mir die Sonne“. Luftfahrt und die Provinz Posen – eine biographische Geschichte von Fliegerassen aus dem Posener Land.
Den zweiten Beitrag widmete er „Adolf Warschauer – Inspirator der Posener Landesgeschichte“. Wolfgang Reith hat eine weitgehend unbekannte Episode der Nachkriegszeit aufgedeckt: Ein für Posen geplantes deutsches Kfz- Kennzeichen („P“). Wäre es zu einer Wiedervereinigung Deutschlands mit Gebieten im Osten gekommen, so war sogar für Posen ein Kennzeichen freigehalten worden – so wurde 1990 aus dem P das Autokennzeichen für Potsdam.

Dr. Wolfgang Kessler erinnert an seinen Vorvorgänger als Leiter der Ostdeutschen Bücherei in Herne, der heutigen Martin Opitz- Bibliothek, „Viktor Kauder – Kulturorganisator und Bibliothekar (1899-1985)“, der in der LWW-Literatur früherer Jahre oft erwähnt wurde. Nach einem Zeitschriftenfund konnte Martin Sprungala einen kleinen Beitrag über „Die Jugendarbeit der Landsmannschaft Weichsel- Warthe“ verfassen.

Prof. Dr. Krzysztof A. Makowski von der Posener Universität hat ein ebenfalls wenig erforschtes Thema aufgegriffen, „Die Auswanderung der Deutschen, Polen und Juden aus dem Posener Land im 19. Jahrhundert“. Martin Sprungalas folgende Beiträge sind Ergebnisse von Materialfunden, Fundstücke in Archivalien und Erzählungen von Zeitzeugen: Eine Parallelgesellschaft in der Polnisch- Litauischen Adelsrepublik: die „Cyganie“. Zigeuner nannte man sie in Deutschland, heute Sinti und Roma – die polnischen waren eher letztere. Der Beitrag „Die Geschichte einer Brücke am Obrabruch“ rührt aus vereinzelten Funden in Kirchenbüchern und auf Karten her. Auslöser für den Artikel waren die kompletten Neubauarbeiten vor einigen Monaten. Eine alte Zeitzeugengeschichte mit weiteren Befragungen und Funden ist der Aufsatz „Um 6 Uhr 15 schon das erste Kriegsopfer im Posener Südwesten. Der mysteriöse Tod eines Zöllners am 1. September 1939 bei Pfalzdorf“.

Ebenfalls aus dem Südwesten des Posener Landes stammen die beiden folgenden literarischen Untersuchungen von Dr. Alfred Hagemann zu „Inspirationen aus dem „Fraustädter Ländchen“: Gedichte, Erzählungen und Feuilletons von Ruth von Ostau (1899-1966)“ und die von Aleksander Wilecki über ihre Tochter: Zwischen der Peripherie und dem Zentrum Polens: Leonie Ossowskis „Schlesische Romane“. Harri Petras erinnert sich an kulturelle Traditionen in seiner Heimat: „Fastnachtstreiben in der Wollsteiner Heimat“. Und Elfriede Eichelkraut trug Informationen über „Die evangelisch- lutherische Freikirche in Skrzypkowo, Kr. Lipno“ zusammen.

Dr. Zdzislaw Wlodarczyk forscht seit einiger Zeit über die Provinz Südpreu.en und fand dabei Informationen über „Die Kolonie Louisenfeld (Kreis Wieluñ) und ihre Schule“. Ein weiterer Materialfund im Internet von Stefan Petriuk führte mit Martin Sprungala zu der Fortführung des Beitrags des vergangenen Jahres über Schwenten hin zum benachbarten „Reichsarbeitsdienstlager für die weibliche Jugend in Unruhstadt“.

Es folgen die obligatorischen Autorenkurzbiographien, die Anschriften der LWW-Organisationen und Einrichtungen, Werbung für Einzelmitglieder, sowie die Jahrbuchpaten.

Der Bezugspreis beträgt für das Einzelexemplar 12,00 € (europäisches Ausland und Übersee 15,00 €), bei Abnahme von 3-9 Exemplaren je 10,50 € und von mehr als 10 Exemplaren je 9,00 €.

Bestellungen bei:
Landsmannschaft Weichsel-Warthe,
Bundesverband e.V.,
65185 Wiesbaden,
Friedrichstr. 35 III.,
Tel. 0611 / 37 97 87